Ergebnisse

    Aus den obigen Untersuchungen ergibt sich:

    (1) Die Sprache des Mahāvastu ist kein einheitlicher selbständiger Dialekt, wie Hoernle, Śāstrī und Muir meinten, denn zahlreiche Doppelformen erweisen sie als einen Mischdialekt. 〔59〕

    (2) Die Ansicht von Burnouf, E.Müller, Bühler, Bhāṇḍārkar, Macdonell, Wackernagel, Wüst und Keith ist nicht unmöglich, wenn sich die Betrachtung nur auf sprachliche Eigentümlichkeiten beschränkt. Sie haben jedoch nicht sagen können, welcher Prākrit-Sprache sich die Verfasser als Muttersprache bedienten und unter welchen Umständen sie sich genötigt sahen, Sanskrit zu schreiben.

    (3) Es ist entschieden unrichtig, in unserem Dialekt eine Zwischenstufe von Sanskrit zum Pāli sehen zu wollen, da das Pāli, wie man längst erkannt hat, nicht unmittelbar aus dem Sanskrit abgeleitet werden kann. 〔60〕

    (4) Der vierten Ansicht, dass die Grundlage dieser Sprache ein Prākrit ist, das allmählich sanskritisiert wurde, schliesse ich mich an und zwar sehe ich in dem zugrunde liegenden Prākrit (der Sprache des Kanons der Lokottaravādins) einen dem Pāli nahe verwandten Dialekt.

    Die stilistische Verwandtschaft des Mahāvastu mit dem Pāli-Kanon ist verschiedentlich betont worden.In Māra und Buddha (Leipzig 1895) und Buddha's Geburt (Leipzig 1908) weist Windisch darauf hin.In einer späteren Arbeit Die Komposition des Mahāvastu kommt er zu dem Resultat,“dass das Mahāvastu in seinem letzten Teile auf dem Mahāvagga beruht”(S.39).Gleichzeitig deutet er an, dass der Verfasser des Mahāvastu weder eine Handschrift noch eine mündliche Überlieferung bei seiner Bearbeitung benutzt haben kann, sondern eine im Flusse befindliche Überlieferung, in der eine Lockerung des alten Textverbandes eingetreten war, wenn auch viele Stücke und Ausdrücke des alten Textes wörtlich im Gedächtnis erhalten worden waren (S.10).Seine Ansicht ist im allgemeinen richtig.Aber seine Behauptung, dass das Mahāvastu direkt aus dem Mahāvagga “erwachsen”sei, entspricht nicht den Tatsachen.

    Oldenberg ist in dieser Richtung auf dem richtigeren Weg 〔61〕 .Er unterscheidet zwei Typen von Stil im Mahāvastu , die er A und B nennt. A ist frei und leichtbeweglich.Der Gebrauch des Verbum finitum's tritt merkbar zurück.Dagegen ist B einförmig und einfarbig, unfrei und steif. Hier herrscht das Verbum finitum.In B, der offenbar älter ist als A, sieht er die Zusammengehörigkeit mit den kanonischen Pālitexten.Der Verfasser oder Anordner schrieb selbst A 〔62〕 .Oldenberg kommt zu dem Ergebnis: der Verfasser habe auf Grund von Sūtra-und Vinaya-Texten gearbeitet, in denen eine den entsprechenden Pāli-Texten sehr nahe stehende Grundlage durch Zusätze im Geschmack späterer Zeit vielfach erweitert worden war.Die ganz in der Weise eben dieser Zusätze abgefassten Sūtras waren auch in jenen Kanon aufgenommen.Diesem Kanon entnahm der Verfasser bald kürzere Bruchstücke, bald vollständige Sūtras oder längere Vinaya-Erzählungen.Diese untermischte und erweiterte ermit Stücken im nichtkanonischen Stil, die aber häufig Reminiszenzen an den kanonischen aufweisen 〔63〕 .

    Oldenberg hat sich bei seinen Betrachtungen hauptsächlich auf den Stil beschränkt.Auf dem Weg der sprachlichen Untersuchung sind wir zu demselben Ergebnis gekommen.Wir können jetzt feststellen, dass der Kanon der Lokottaravādins dem Pāli-Kanon nicht nur stilistisch sehr nahe steht, sondern auch sprachlich.

    Was die Sanskritisierung betrifft, so ist sie keine ungewöhnliche Erscheinung in buddhistischen Texten 〔64〕 .Das reine Mittelindisch wurde durch den Mischdialekt und der Mischdialekt durch das Sanskrit abgelöst.Auf dem Wege vom Mittelindischen zum Sanskrit hat das Mahāvastu seinen Platz.

    Anmerkungen

    〔1〕 Der Titel Mahāvastu wurde früher meist missverstanden.H.Kern fasst ihn als“Die grosse Geschichte”auf (Buddhismus, Bd.I, S.408* ).M.Winternitz gab in seiner Geschichte der indischen Literatur (Leipzig, 1913, zweiter Band, erste Hälfte, S.187) den Titel mit“Das Buch der grossen Begebenheiten”wieder. Erst E.Windisch und H.Oldenberg haben die richtige Erklärung gegeben.Die Worte von Windisch sind:“Das Vinayapiṭaka enthält in den ersten 24 Kapiteln des Mahāvagga die Lebensgeschichte Buddha's von der Sambodhi an bis zur Bekehrung des Sāriputta und Moggallāna.Die Lebensgeschichte Buddha's wird hier nicht um ihrer selbst willen erzählt, sondern weil dieses Stück derselben in der Gewinnung der ersten Anhänger, in der ersten Schenkung eines Ārāma die allmähliche Gründung des Sangha vorführt, von dessen Disziplin und Lebensregeln das Vinayapiṭaka handelt….Darum hat das Mahāvastu als zum Vinayapiṭaka gehörig bezeichnet werden können.”(Die Komp.d.Mahāv. S .7).Oldenberg kommt zu derselben Auffassung (Z.d.D.M.G.L II, S.645 Anm.1).Ausserdem bemerkt er noch, dass der Titel Mahāvastu sich aus dem Gebrauch von Vatthu im Vinayapiṭaka erklärt.Was Mahā -angeht, erinnert er daran, dass der erste Abschnitt, der den biographischen Teil enthält, den Titel Mahākhandhaka führt.Hierzu möchte ich bemerken, dass das Wort“Vastu”im Sanskrit in der Bedeutung“Kapitel”vorkommt. (Vgl.Mahāvyutpatti (Bibliotheca Buddhica XIII) S.112, § 276: pravrajyāvastu usw.) Mahāvastu bedeutet also das Hauptkapitel, d.h.das Kapitel der Ordination.Der volle Titel des Werkes ist Mahāvastu-avadāna :“Die (erbaulichen) Erzählungen des Hauptkapitels”.Auch Winternitz kommt später zu der richtigen Auffassung (Hist.o.Ind.Lit. vol.II, 1933, S.239 Anm.3).Am Ende der chinesischen Übersetzung des Fo Pen Hing Tsi King (abhiniṣkramaṇasūtra , übersetzt von Jñānagupta, Nanjio No.680; T.I.No.190) wird der Titel Mahāvastu als Da Schī “Grosse Angelegenheit”wiedergegeben.Eine chinesische Übersetzung dieses Werks existiert aber nicht.

    〔2〕 Hist.o.Ind.Lit. vol.II, S.226, Anm.3.Altind.Gramm.Bd.I, S.XXXIX.Vgl. A.A.Macdonell, a History of Sanskrit Literature , S.26:“The term (Gāthā dialect) is, however, inaccurate, as Buddhist prose works have also been written in this mixed language.”

    〔3〕 Hist.o.Ind.Lit.vol.I, S.48; vol.II, S.226.

    〔4〕 Wassiljew S.294.

    〔5〕 H.Kern: Buddhismus Bd.II, S.564.

    〔6〕 Nach der Angabe des Dīpavaṃsa haben die Mahāsāṅghikas nach Belieben den Kanon umgeändert (Dīpavaṃsa , edited und translated by H.Oldenberg, London 1879, S.30-38).Die letzte Strophe: nāmaṃ liṅgam parikkhāraṃ ākappakaraṇāni ca pakatibhāvam vijahetvā tañ ca aññaṃ akaṃsu te |übersetzt Oldenberg:“Forsaking the original rules regarding nouns, genders, composition, and the embellishment of style they changed all that.”Ich bezweifle jedoch, dass wir nāmaṃ liṅgaṃ usw.Hier als grammatische und stilistische Termini auffassen dürften.M.E.dürfte diese Strophe folgendermassen zu übersetzen sein:“Sie verwarfen Name, Kennzeichen, Requisit und Kleidungsvorschriften und veränderten damit den ursprünglichen Zustand.”

    〔7〕 Ind.Ant .12, 1883, S.90; 17, 1888, S.36 f.

    〔8〕 Ind.Hist.Qu .I, 1925, S.204 f.

    〔9〕 “The peculiarities of the Gāthā dialect are so anomalous that it is very difficult to explain them.In any case, it is clear that, if not a spoken language, it was at least a written language in a remote age; and it therefore exemplifies to us some portion of the process by which the Sanskrit was broken down and corrupted into the derivative dialects which sprang out of it.”(Sanskrit Text , II, S.126).

    〔10〕 “Faut-il y voir l'emploi d'un style populaire qui se serait développé postérieurement à la prédication de Çakya, et qui serait intermédiaire entre le sanscrit régulier et le pāli, dialecte tout à fait dérivé et manifestement postérieur au sanscrit; ou bien n'y doit-on reconnaître que les compositions informes d'écrivains auxquels le sanscrit n'était plus familier, et qui se sont efforcés d'écrire dans la langue savants, qu'ils connaissaient mal, avec les libertés que donne l'emploi habituel d'un dialecte populaire peu arrêté?Entre ces deux solutions, dont, à mon sens, la seconde est beaucoup plus vraisemblable que la première, ce serait à l'histoire de décider”. (Introduction , S.105).Vgl.Lassen, Indische Altertumskunde , II, S.9:“Ein solches Gemisch von Formen scheint in einem Lande entstanden sein zu können, in welchem die gelehrte Sprache nicht in ihrer Reinheit erhalten war.”Weber, Indische Studien, III, S.139 ff.

    〔11〕 Der Dialekt der Gāthās des Lalita Vistara S.2.

    〔12〕 Epi.Ind .I, 1892, S.239, S.377.

    〔13〕 “It therefore appears to me that this is not an independent language; but that the writers of the Gāthās knew the spoken language or Pāli, and that they were imperfectly acquainted with Sanskrit, knowing enough of it to see that the assimilation of consonants was a vulgarity, but not acquainted with its grammar.They intended to write in the more polished or literary language, but not knowing it well often used unconsciously the grammatical forms and the peculiar words of the vernacular.”On Dr.Hoernle's version of a Nāsik inscription.Ind.Ant .XII.S.141.

    〔14〕 Altind.Gramm .Bd.I, S.XXXIX.

    〔15〕 A History of Sanskrit Literature S.25, Vgl.L.H.Gray, Indo-Iranian Phonology .New York 1902 S.X.

    〔16〕 Gesch.d.Indog.Sprache .S.41.

    〔17〕 A Note on the Mahāvastu .S.VI (in B.C.Law's, A Study of the Mahāvastu , Calcutta and Simla 1930).

    〔18〕 “Now, as the Pāli was the vernacular language of India from Cuttack to Kapurdagiri within three hundred years after the death of Śākya, it would not be unreasonable to suppose that the Gāthā, which preceded it, was the dialect of the millions at the time of Śākya's advent and for some time before it.If our conjecture in this respect be right, it would follow that the Sanskrit passed into the Gāthā six hundred years before the Christian era; that three hundred years subsequently it changed into the Pāli; and that thence, in two hundred years more, preceded the Prākrit and its sister dialects, the Śaurasenī, the Drāviḍi and the Pāñchāli, which in their turn formed the present vernacular dialects of India.”The Lalita Vistara, introduction, Calcutta 1877, S.46, (Vgl.J.o. As. Soc.o.Beng.1854, S.609).Dasselbst (S.40) sagt er:“The more reasonable conjecture appears to be that the Gāthā is the production of bards, who were contemporaries or immediate successors of Śākya, who recounted to the devout congregations of the prophet of Magadha, the sayings and doings of their great teacher, in popular and easy flowing verses, which, in course of time, came to be regarded as the most authentic source of all information connected with the founder of Buddhism.”F.Max Müller stimmt mit ihm überein, indem er sagt:“We believe, then that Babu Rajendralal is right, and we look upon the dialect of the Gāthās as a specimen of the Sanskrit spoken by the followers of Buddha about the time of Aśoka and later.”(Chips from a German Workshop .London 1867, Vol.I, S.300-301).T.Benfey erkennt die Ansicht vom Mitra an mit einer Einschränkung:“Dagegen haben Babu Rājendralal Mitra's Ansichten über die Entstehung dieser Gāthā's sehr viel für sich, sie bedürfen vielleicht nur einer leichten Modification, einer Substitution begeisterter——wie die meisten der älteren Buddhisten——aus dem niedrigen Volk hervorgegangenen Gläubigen statt der professionellen Barden.”(Göttingische gelehrte Anzeigen , I.Band, 1861 S. 134).

    〔19〕 J.A.XII, 19, S.244 ff.

    〔20〕 Over de jaartelling der zuidelijke Buddhisten .16.97.108 ff.Vgl.Oldenberg, Or. Congr .5 (Berlin) II, 2.118 A.Über den Lalita-Vistara .

    〔21〕 Lalita-Vistara , zweiter Teil, Halle a.S.1908, Einleitung S.XVIII.

    〔22〕 H.Jacobi, Ausgewählte Erzählungen in Māhāraṣṭ rī , Leipzig 1886, S.XI-XII.

    〔23〕 Das Mahāvastu und viele andere buddhistische Werke bestehen aus zwei Bestandteilen: Prosa und Strophen (Gāthās).Die Strophen geben meistens eine Wiederholung der Erzählung der Prosa in poetischem Gewande.

    〔24〕 Senart scheint sich der engen Beziehung zwischen Mahāvastu und Pāli nicht ganz bewusst zu sein.Er macht manchmal Umwege, um eine Form zu erklären, die aus der Pāli-Grammatik ohne weiteres verständlich ist. (Vgl.unten§ 9, vasi ; § 27, icchesi usw.).

    〔25〕 Der Dialekt des Mahāvastu wird weiterhin durch M-Dialekt bezeichnet.

    〔26〕 Der Dialekt der Gāthās des Lalita-Vistara , S.2.

    〔27〕 s.u.§ 78.

    〔28〕 Überall, wo im Sanskrit der Dual stehen müsste, haben wir den Plural: tadā drakṣyatha anyonyaṃ… “Dann werdet ihr beide einander sehen”III, 10, 5; yatha tava mātāpitarau śīlaṃ rakṣanti nityapariśuddhaṃ |“Da deine Eltern eine stets reine sittliche Haltung bewahren.”II, 229, 18.Vgl.unten§ 21, padyete.

    〔29〕 s.u.§ 33 Anm.41; § 35; § 62; § 69; § 72; § 97 und§ 98.

    〔30〕 Ebenso im Pāli, im Prākrit und in den Aśoka-Inschriften (Vgl.Hultzsch, S. LXXXII, Kālsī Grammatik ; und S.XCV Ṣāhbāzgaṛhī Grammatik ).

    〔31〕 Vgl.unten§ 4.vademi usw.

    〔32〕 Die Zahl in Klammer bedeutet, wie oft die angegebene Form belegt ist.

    〔33〕 Wenn eine Form vom Sanskrit abweicht, aber im Pāli eine Entsprechung hat, setze ich“Pāli”hinzu.

    〔34〕 Unter Endungen verstehe ich hier mit Kielhorn das Bildungskennzeichen+Personalendungen (Kielhorn, Grammatik § 346 (b) ; § 352 (b) ; § 362 (b) ; § 368 (b) ; und§ 373 (b) ).

    〔35〕 Kuhn: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung , 23, S.424.

    〔36〕 Geiger, § 123.

    〔37〕 von der Wu.śās.Form unklar.

    〔38〕 Geiger, § 158; § 159, II, IV.

    〔39〕 Elementargrammatik der Pāli-Sprache , Leipzig, 1926§ 163.

    〔40〕 Im Kommentar zu I, 13, 6 schreibt Senart:“Le Mahāvastu emploie, à plusieurs reprises, un verbe écrit tour à tour osarati, osirati, ośirati .Le sens général paraît être“abandonner”, soit avec l'idée de“rejeter, repousser”, comme ici, soit avec l'idée de“rendre libre”.Le verbe sanscrit, qui y correspond le plus exactement, serait avasṛj , et justement osṛṣṭa (ci-des-sous, fol.233b ) est employé une fois comme participe passif de ce verbe osarati, ośirati , …Quant à la forme, le verbe sar est le seul qui, soit en sanscrit, soit en Pāli, se puisse, à ma connaissance, directement comparer; mais il ne rend pas suffisamment compte du sens; et l'orthographie° śira° semble indiquer une autre origine; elle mérite l'attention, ne fût-ce que comme lectio difficilior.”Bei einer Vergleichung aller Belege (um die Vergleichsmöglichkeit zu erweitern, habe ich auch Belege aus der Prosaversion und andere verbale Bildungen ausser dem finiten Verbum herangezogen) ergibt sich, dass die Bildungen osara° (I.13, 6: osaranti; II, 108, 7: osarantasya; II, 222, 1: osare; III, 401, 1: osairesi und III, 453, 3: osaranti ) aus der Wu.sṛ +ava stammen und die osira° und ośira° (I, 24, 1: osirant ; I, 143, 13: ośiritvā ; I, 200, 9: ośiritva; II, 4, 6: ośiritvā ; II, 272, 13: osirāhi ; II, 334, 22; II, 335, 4; II, 367, 19; ośiritvā ; II, 367, 22: ośiritvāna ; II, 383, 7; II, 393, 9: osire; II, 424, 20: ośiritavyam ; II, 425, 3: ośiṣṭā ; III, 1, 4: osireyam ; II, 1, 6: ośirati ; III, 2, 11: osirati ; III, 273, 16: osire ; I, 201, 20; I, 205, 10; II, 99, 18; II, 430, 8; III, 164, 7; III, 164, 9: osṛṣṭā ; II, 425, 16: ośiritavyaṃ ; II, 426, 18: osiriśyati ; II, 427, 10: ośiriṣyati ; III, 132, 16: osṛṣṭo ; III, 408, 5: osṛṣṭaṃ .) aus der Wu.sṛj+ava .Nach Hemacandra 229 wird der Endlaut der Wu.sṛj zu ra (Ausgabe Pischel.Halle 1887 S.135: sṛjo raḥ. Der Kommentar dazu: sṛjo dhātor antyasya ro bhavati ).Als Beispiele werden ebenda gegeben: nisiraï, vosiraï und vosirāmi. Vgl.auch Pāla-sadda-Mahaṇṇavo (von Pandit Hargovind Das T. Sheth, Calcutta 1928), S.257: osiraṇa=vyutsarja.

    〔41〕 Der Eintritt der 3.Sg.für die 1.Sg.und die 3.Pl.ist eine sehr gewöhnliche Erscheinung in den Prākrit-Sprachen.Vgl.Hultzsch, S.LXVII, Girnār Grammatik: pāti für pāṃti, ichhati für ichhaṃti, prāpuṇati für prāpuṇaṃti, karote für karoṃte; S.LXXXII, Kālsī Grammatik; vaṣati= Skr.vasanti; usw.Weber S. 430: hotthā (Wu.bhū ) als 3.Pl.vadāsErgebnisse - 图1 oder vayāsī (Wu.vad ) als 3. Pl. Pischel§ 515: āsī und āsi als 1.Sg.; § 516 akāsi als 1.Sg.: vayasī sehr häufig im Sinne der 3.Pl.: bhuvi, ahesi usw.als 3.Pl.

    〔42〕 Wackernagel ist es gelungen, bestimmte Gesetze über Beibehaltung und Fehlen des Augments aufzufinden: Wortumfang und Wortform, Nachr.v.d. K.G.d. Wiss.Gött., 1906, S.154ff.

    〔43〕 Der Dialekt der Gāthās des Lalita-Vistara, 1874, Leipziger Dissertation , S.27, Vgl.Muir, Original Sanskrit Texts , vol.II, S.122.

    〔44〕 Vgl.oben§ 7 (a) Anm.34.

    〔45〕 Der thematische Aorist kommt in den Aśoka-Inschriften nicht vor.

    〔46〕 Vgl.oben§ 7 (a) Anm.34.

    〔47〕 Vgl.oben§ 7 (a) Anm.34.

    〔48〕 Vgl.die Endungen des Jaina-Dialektes (Weber S.430) : aṃsu, eṃsu, esu.

    〔49〕 Vgl.Geiger, § 165, 2.

    〔50〕 Vgl.oben§ 7 (a) Anm.34.

    〔51〕 so steht hier, wie häufig, als Bekräftigung des Personalpronomens.Ein anderes Beispiel ist: śuddhāni vastrāṇi nivāsayitvā|so śobhasi śākiyamaṇḍalasmiṃ śakro va sāhasragatāna madhye‖ (Der König spricht zum Buddha: )“Nachdem du die reinen Kleider angezogen hast, leuchtest du unter der Schar der Śākyas wie Indra in der Mitte der Lebewesen”III, 119, 10-12.Eine Parallelstelle findet sich III, 122, 18-19: sa śobhasi śākiyamaṇḍalasmiṃ śakro va sāhasragatāna madhye‖ mit sa für so .Die Manuskripte BM haben so śobhati usw.

    〔52〕 Vgl.die Übersetzung von R.O.Franke, Königsberger Beiträge , Festgabe zur 400jährigen Jubelfeier der Staats-und Universitätsbibliothek zu Königsberg Pr., H.v.Glasenapp und H.H.Schäder: Zur Erinnerung an R.Otto Franke , S.123. Vgl.Aṅguttaranikāya , I, S.143; dibhā vata bho kāyā parihāyissanti paripūrissanti asurakāyā .

    〔53〕 “Une forme de la première personne du pluriel que je crois retrouver ailleurs, par ex., P.69, I.8, dans vijahāmatha .”

    〔54〕 “Un sandhi pāli vijahāmatha pour vijahāma atha “abandonnons aussi la vie!”est, à cause de la place qu'occupe atha , peu vraisemblable.Nous sommes amenés à admettre une forme trèe singulière de la première personne du pluriel, dont nous avons déjà précédemment cru rencontrer des traces.P.29, I.11 et la note.”

    〔55〕 Vgl.die Prosaversion: bhadre sunivastā bhavitvā usw.II, 430, 2.sunivastrā vielleicht eine falsche Sanskritisierung von sunivattha.

    〔56〕 “Dass dies der Sinn der Strophe ist, die herzustellen Senart nicht geglückt ist, geht aus der Version von J.314 Str.1 und PV.IV, 15, 3 hervor.”Maudgalyāyanas Wanderung durch die leidvollen Welten.Zeitschrift für Missionskunde und Religionswissenschaft , 45.Jahrgang 1.Heft, 1930.S.18.

    〔57〕 Dujjīvītaṃ ajīvimha ye sante na dadamhase vijjamānesu bhogesu dīpaṃ nākamha attano ti.

    〔58〕 Dujjīvitaṃ jīvamha ye sante na dadamhase santesu deyyadhammesu dīpaṃ nākamha attano.

    〔59〕 Dieselbe Meinungen haben Windisch (Actes du XIVe congrès international des orientalistes, Alger, 1905, première partie, section 1, Über den sprachlichen Charakter des Pāli, S.278, 279) und Geiger (Pāli, Literatur und Sprache, S.1) über das Pāli geäussert.

    〔60〕 Geiger S.1.Vgl.Wackernagel, Altind.Gramm.Bd. I, S.XXXIX, Anm.1; E. Müller, Der Dialekt der Gāthās des Lalita-Vistara, Leipziger Dissertation 1874, S. 2; und Kuhn: Beiträge zur vergleichenden Sprachforschung , 3.Bd.1863, S. 242 ff.

    〔61〕 Nachr.v.d.K.G.d.Wiss.Gött.1912.S.123 ff, Studien zum Mahāvastu.

    〔62〕 ebenda, S.124 ff.

    〔63〕 ebenda, S.150.

    〔64〕 Über das Saddharmapuṇḍarīkasūtra meint Lüders (Hoernle, Manuscript Remains. S.161 f.), dass der Text ursprünglich in Prakrit geschrieben war und erst allmählich sanskritisiert wurde.F.Weller äussert dieselbe Meinung über die Prosa des Lalita-Vistara (Zum Lalita-Vistara , Leipzig 1915, S.54).In den buddhistischen Inschriften findet sich ebenfalls die allmähliche Sanskritisierung (Wackernagel, Altind.Gramm .S.XL).

    Abkürzungen

    Altind.Gramm . Jakob Wackernagel: Altindische Grammatik, Göttingen 1896, 1905, 1930.
    AMāg. ardhamāgadhī.
    Die Komp.d.Mahāv. E.Windisch: Die Komposition des Mahāvastu, Leipzig 1909.
    Epi.Ind. Epigraphia Indica.
    Geiger Geiger: Pāli, Literatur und Sprache, Strassburg 1916.
    Gesch.d.Indog.Sprachw. Geschichte der Indogermanischen Sprachwissenschaft. 1929.
    Hist.o.Ind.Lit. M.Winternitz: A History of Indian Literature, Calcutta 1927, 1933.
    H.Kern Buddhismus. Der Buddhismus und seine Geschichte in Indien übersetzt von H.Jacobi, Leipzig 1882.
    Hultzsch. E.Hultzsch: Inscriptions of Aśoka, Oxford 1925.
    Ind.Ant. Indian Antiquary.
    Ind.Hist.Qu. The Indian Historical Quarterly, edited by Narendranath Law, Calcutta.
    Introduction E.Burnouf: Introduction à l'histoire du Bouddhisme Indien, Paris 1844.
    J.A. Journal Asiatique.
    Jacobi. H.Jacobi: Ausgewählte Erzählungen in Māhārāṣṭrī, Leipzig 1886.
    J.o.As.Soc.o.Beng. Journal of the Asiatic Society of Bengal.
    Lalita Vistara. Die Ausgabe von Lefmann.
    Nachr.v.d.K.G.d.Wiss. Gött. Nachrichten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen.
    Pāli-Engl.Dict. The Pāli Text Society's Pāli-English Dictionary.
    Pischel Grammatik der Prākrit-Sprachen, Strassburg, 1900.
    Seidenstücker, Seidenstücker: Elementargrammatik der Pāli-Sprache. Leipzig 1916.
    Wassiljew. Wassiljew: Der Buddhismus. Aus dem Russischen übersetzt St.Petersburg 1860.
    Weber. Weber: Über ein Fragment der Bhagavatī, Berlin 1866.
    Whitney. Whitney: The Roots, Verb-forms, and Primary Derivatives of the Sanskrit Language, Leipzig 1885.