Die Verwendung des Aorists als Kriterium für Alter und Ursprung buddhistischer Texte 〔1〕

    Vorgelegt von E.Waldschmidt 〔2〕 in der Sitzung vom 29.Juli 1949

    Aoriste als Stilkriterium.

    Bekanntlich besteht eine Anzahl von nordbuddhistischen Texten, insbesondere von solchen, die im Mischdialekt abgefasst sind, aus zwei durcheinander gemengten Textschichten, einer älteren und einer jüngeren 〔3〕 .Deutlich heben sich zwei Typen der Diktion voneinander ab.Oldenberg nennt den Stil der jüngeren Schicht A und den der älteren B und vertritt mit Recht die Ansicht, dass die Anordner des Textes selbst im A-Stil schrieben.Die Abschnitte, die ältere Züge aufweisen, hätten sie aus älteren Quellen, sie hie und da überarbeitend, übernommen 〔4〕 .Auf Grund einer genauen Analyse des Mahāvastu zählt er einige Eigentümlichkeiten der beiden Stile auf.Im Spätstil (A) sei die nominale Konstruktion sehr beliebt.Der Gebrauch des Verbum finitum trete bemerkbar zurück.Von den wenigen Verbis finitis werde das Präsens bevorzugt.Zur Satzanknüpfung sei sehr beliebt dāni hinter einer Form des Pronomens ta- oder einer adverbiellen Ableitung davon 〔5〕 .Ganz anders in den früheren Partien (B).Die nominale Konstruktion sei sehr selten.Das Verbum finitum herrsche hier.Anstatt dāni trete als Satzanknüpfung khalu ein.Charakteristisch seien Satzbauten wie adrākṣīt…dṛṣṭvā ca…prasīde und ekānte asthāsi, ekāntasthitaḥ…uvāca 〔6〕 .

    Am auffallendsten unter allen Unterscheidungsmerkmalen ist meines Erachtens das fast völlige Fehlen von Aoristen im Spätstil, die im Frühstil zahlreich und beinahe die einzige Präteritalbildung sind 〔7〕 .Diese Erscheinung tritt besonders deutlich im Mahāvastu hervor.

    Aoriste im Mahāvastu am Beispiel ausgewählter Textstellen.

    1. Bekehrung Śāriputras und Maudgalyāyanas (III, 56, 6 ff.) 〔8〕

    a) Stücke im Spätstil (III, 56, 6-59, 19).

    Die Vorgeschichte (III, 56, 6-59, 19) ist unverkennbar im Spätstil abgefasst 〔6〕 .Es wird von der Heimat der beiden Hauptschüler des Buddha erzählt, von ihren Vätern, von den sechs Brüdern des Śāriputra, von der Freundschaft der beiden und schliesslich von dem Fest, das sie gemeinsam besuchen.“Nachdem Śāriputra die Menschenmenge gesehen hat, entsteht (in ihm) die Erkenntnis der Unbeständigkeit: diese derartige Menschenmenge wird in hundert Jahren infolge der Unbeständigkeit in ihrer Gesamtheit nicht (mehr) existieren.”Auch in Maudgalyāyana entsteht diese Erkenntnis der Unbeständigkeit.Sie entschliessen sich, ins religiöse Leben einzutreten und begeben sich zunächst zu Saṃjayī Vairaṭīputra, dessen Lehre sie aber nicht befriedigen kann.Zweifellos rührt diese Vorgeschichte von dem Anordner des Mahāvastu her 〔9〕 , und sie muss, wie schon oben erwähnt, als eine Ergänzung oder vielmehr Verlängerung der alten Vorlage, die im Frühstil abgefaβt war, angesehen werden.In diesem ganzen Abschnitt findet sich kein einziger Aorist 〔10〕 .

    b) Stücke im Frühstil (III, 60, 1-63, 2).

    Erst beim Zusammentreffen Śāriputras und Maudgalyāyanas mit dem Buddha setzt plötzlich der Frühstil ein.Gerade von diesem Punkt an haben wir eine an einigen Stellen beinahe wörtlich übereinstimmende Parallele im Pāli (The Vinaya Piṭaka , ed.Oldenberg, P.T.S., Vol.I, The Mahāvagga, London 1929, I, 23 f.) 〔11〕 Es wird hier erzählt, wie Śāriputra den ehrwürdigen Upasena trifft, wie ihn dessen würdevolle Aussehen beeindruckt, und wie er nach einer kurzen Unterhaltung mit ihm die reinen Gesetzesaugen bekommt 〔12〕 .Er rät dem Maudgalyāyana, sich mit ihm zum Buddha zu begeben, um Enthaltsamkeit zu üben.Maudgalyāyana will zunächst zu Saṃjayī gehen 〔13〕 .

    In diesem Abschnitt finden wir auf Schritt und Tritt Aoriste.Sie seien nachstehend mit ihren Pāli-Entsprechungen aufgeführt 〔14〕 ;

    Mahāvastu Mahāvagga
    prakrame (III, 60, 4) pāvisi (I, 23, 2: I, 39, 30) 〔15〕
    paṭikkami (I, 23, 3: I, 40, 8)
    adrākṣīt (III, 60, 4) addasa (I, 23, 2: I, 39, 32)
    prasīde (III, 60, 8)
    asthāsi (III, 60, 11-12) aṭṭhāsi (I, 23, 3: I, 40, 11-12)
    uvāca (III, 60, 12) avoca (I, 23, 3: I, 40, 13)
    uvāca (III, 60, 15) avoca (I, 23, 4: I, 40, 23)
    uvāca (III, 61, 3) abhāsi (I, 23, 5: I, 40, 27)
    avocat (III, 61, 10)
    pravicare (III, 61, 11)
    upasaṃkrame (III, 61, 12) upasaṃkami (I, 23, 6: I, 40, 36)
    adrākṣīt (III, 61, 12) addasa (I, 23, 6: I, 40, 36)
    avocat (III, 61, 15) avoca (I, 23, 6: I, 41, 1)
    avocat (III, 62, 5)
    avocat (III, 62, 7)
    avocat (III, 62, 14)
    avocat (III, 62, 16)
    āmantrenti (III, 63, 5) 〔16〕 avocuṃ (I, 24, 2: I, 42, 19)

    Aus der Zusammenstellung ersehen wir, dass sich die einander gegenüberstehenden Formen ziemlich genau decken.Ausnahmen sind das Perfektum uvāca und das Präsens āmantrenti im Mahāvastu , die an drei bzw.an einer Stelle für Aoristbildungen im Mahāvagga stehen.Ich glaube, dass man hier mit groβer Bestimmtheit behaupten darf, dass die Pāli-Formen die ursprünglicheren, d.h.die älteren sind, zumal die Form uvāca in den älteren Denkmälern des Mittelindischen, wie z.B.in den Aśoka-Inschriften 〔17〕 , überhaupt nicht vorkommt.Ich würde in uvāca eine Sanskritisierung sehen, die auf die Abneigung der späteren Texte gegen den Aorist hinweist.Die Formen adrākṣīt 〔18〕 und avocat 〔19〕 , die nach den Regeln des klassischen Sanskrits richtig gebildet sind, stellen meines Erachtens Sanskritisierungen dar 〔20〕 .

    1. Geschichte von Yaśoda (III, 401, 19 ff.).

    a) Stücke im Spätstil (III, 401, 19-408, 6).

    Ebenso wie in der Geschichte von der Bekehrung Śāriputras und Maudgalyāyanas ist auch die Vorgeschichte in der Erzählung von Yaśoda im Spätstil abgefasst 〔21〕 .Ein kinderloses Ehepaar erlangt von der Gottheit eines Nyagrodha-Baumes das Versprechen, dass ihnen ein Sohn geboren werden soll.Auf Wunsch der Baum-Gottheit überredet Śakra eine Gottheit, für welche die Zeit zu einer Wiedergeburt auf Erden herangekommen ist, diese Wiedergeburt im Schoβe der bisher kinderlosen Frau zu nehmen.Es geschieht so, und der Neugeborene erhält den Namen Yaśoda.Groβe Zeremonien werden vollzogen, Brahmanen und Asketen reichlich gespeist.Yaśoda bekommt vier Ammen.Sein Vater lässt für ihn drei Paläste bauen und verschafft ihm einen Harem von 60000 Frauen.Eines Tages besucht ihn ein Verwandter zweiten Grades (dvitīyakulika ), der während der Unterhaltung dem Yaśoda von Buddha erzählt.In Yaśoda regt sich infolgedessen das Verlangen, den Buddha zu sehen.Um Mitternacht sieht er in seinem Harem die schlafenden Frauen, fühlt sich auf einen Leichenplatz versetzt, und entschlieβt sich, aus dem Haus zu fliehen und sich zum Buddha zu begeben.Śakra, umgeben von Tausenden von Göttern, kommt und lässt Blumen usw.aus dem Luftraum herabfallen 〔22〕 .Bis zu diesem Punkt herrscht der Spätstil.Wir finden allerdings drei Aoriste: vihare (401, 19), abhūṣi (406, 8) und udapāsi (407, 16) 〔23〕 , die wir nicht erwarten dürften.Es kommt aber häufig vor, dass einzelne stehende Wendungen des Frühstils in ein Stück, das im groβen und ganzen dem Spätstil angehört, hineingesetzt sind.Auβerdem ist eine Nachbildung des Frühstils dort durchaus erklärlich, wo der Anordner, wenn er selbst auch im Spätstil schreibt, beständig einen Text des Frühstils als Vorlage vor sich hat.

    b) Stücke im Frühstil (III, 408, 6-413, 15).

    Gleichzeitig mit dem Auftreten des Buddha setzt der Frühstil ein, und genau wie in der Geschichte von Śāriputra und Maudgalyāyana, haben wir von jetzt an eine teilweise wörtlich übereinstimmende Entsprechung im Pāli (Mahāvagga I, 7 ff.).Yaśoda kommt zum Buddha, der ihm die vier Wahrheiten predigt.Indessen finden die Eltern bei Tagesanbruch Yaśoda nicht mehr im Hause und verlassen die Stadt, um ihn zu suchen.Am Ufer des Flusses Varaṇā entdecken sie seine mit Juwelen geschmückten Schuhe (maṇipādukāni ) und weinen bitterlich.Schlieβlich kommen sie zum Buddha.Yaśoda tritt nun in eine Versenkung (cetosamādhi ) 〔24〕 ein, und seine Eltern vermögen ihn nicht zu sehen.Er zeigt verschiedene Wunder, über die alle staunen.Der Buddha predigt den Eltern Yaśodas verschiedene Lehren, die sie sehr befriedigen.Sie bitten den Buddha, Yaśoda in die Gemeinde aufzunehmen.Darauf wird Yaśoda Mönch.

    In diesem Abschnitt finden sich zahlreiche Aoriste, die ich nachstehend mit ihren Pāli-Entsprechungen 〔25〕 aufführe:

    Mahāvastu Mahāvagga
    upasaṃkrame (III, 408, 7)
    adrākṣīd (III, 408, 7)
    (a) dhyabhāṣe (III, 408, 9) udānesi (I, 7, 4: I, 15, 28)
    āha (III, 408, 11) avoca (I, 7, 4: I, 15, 29)
    °niṣaṇṇaḥ (III, 408, 14) nisīdi (I, 7, 5: I, 15, 35)
    kathe (III, 408, 15) kathesi (I, 7, 5: I, 15, 36)
    abhiprasādesi (III, 408, 16)
    prakāśayati (III, 408, 17) pakāsesi (I, 7, 6: I, 16, 3)

    adrākṣīt (III, 409, 7)

    paricumbensuḥ (BM °betsuḥ .III, 409, 9)

    rodensuḥ (BM °detsuḥ .III, 409, 9)

    krandensuḥ (BM °detsuḥ .III, 409, 9)

    śocensuḥ (BM °cetsuḥ .III, 409, 9)

    paridevensuḥ (BM °vetsuḥ. III, 409, 9)

    adrākṣīd (III, 409, 11)

    samāpadye (III, 409, 12)

    adṛśensuḥ (BM °śetsuḥ. III, 409, 13)

    niṣīdensuḥ (III, 409, 16)

    adhyabhāṣe (III, 409, 17)

    abhūnsuḥ (III, 412, 10)

    udānaye (III, 412, 14)

    kathaye (III, 413, 2)

    avocat (III, 413, 8)

    ābhāṣe (III, 413, 10)

    antarahāye (III, 413, 12)

    prādurbhavet (III, 413, 12-13) 〔26〕

    saṃsthihe (III, 413, 13)

    Statt avoca im Mahāvagga findet sich im Mahāvastu āha , statt nisīdi °niṣaṇṇaḥ 〔27〕 und statt pakāsesi prakāśayati .Auch hier ist eine Abneigung gegen den Aorist seitens des späteren Textes deutlich zu merken.

    1. Geschichte von Sabhika (III, 389, 13 ff.).

    a) Stücke im Spätstil (III, 389, 13-394, 12).

    Die Vorgeschichte beginnt mit dem Groβvater Sabhikas mütterlicherseits.Da dieser seine Tochter für unglückbringend hält, lässt er sie Bettelasketin (parivrājikā ) werden 〔28〕 .Als solche erlangt sie so groβe Gelehrsamkeit, dass niemand es in Redekämpfen mit ihr aufzunehmen vermag.Einst stellt sich ihr ein Brahmane aus dem Süden zum Wettkampf.Vor Beginn der Diskussion sehen sich die beiden jedoch und verlieben sich ineinander.Die Diskussion beginnt und dauert sechs Tage lang.Schlieβlich läβt sie sich freiwillig besiegen und heiratet den Brahmanen.Ein Sohn wird geboren, der den Namen Sabhika erhält und es wie seine Mutter zu groβer Gelehrsamkeit bringt.Sabhika vernimmt dann von Buddha und begibt sich zum Gazellenhain bei Benares ( ṛṣivadana mṛgadāva ), um den Erleuchteten zu sehen.

    Soweit ist die Geschichte im Spätstil erzählt.Es erscheinen dabei einige wenige Aoriste 〔29〕 : pradiśāsi (III, 390, 10), abhūṣi (III, 391, 4) 〔30〕 , vadensuḥ (III, 392, 11), paribhavensuḥ (III, 393, 14) und utpādayensuḥ (III, 393, 14) 〔31〕 .Vermutlich handelt es sich um aus dem Frühstil übernommene oder diesem nachgebildete Wendungen 〔32〕 .

    b) Stücke im Frühstil (III, 394, 13-401, 15).

    Beim Zusammentreffen des Buddha mit Sabhika beginnt der Frühstil. Der ganze Abschnitt hat im Suttanipāta (Mahāvagga 6: Sabhiyasutta 〔33〕 ) eine Parallele und besteht gröβtenteils aus Versen, die Sabhikas Fragen und die Antworten des Buddha enthalten.Da die direkte Rede vorherrscht, ist die Zahl der Aoriste nicht groβ.Ich gebe eine Aufstellung der Entsprechungen:

    Mahāvastu Mahāvagga
    niṣaṇṇo (III, 394, 14) nisīdi (93, 15) 〔34〕
    pṛcche (III, 394, 15) ajjhabhāsi (93, 17) 〔35〕
    pratyabhāsi (III, 395, 5) pucchi (94, 16) 〔35〕
    pṛcche (III, 396, 9) apucchi (95, 20)
    uvāca (III, 397, 11) apucchi (97, 21)
    pṛcchet B pracche, M pṛcchetsuḥ (III, 398, 15) 〔36〕
    uvāca (M avocat III, 399, 15)
    akāsi (B akāśi III, 400, 15) akāsi (99, 21)
    abhistave (III, 400, 18) abhitthavi (100, 3)

    Die mehrfache Verdrängung der Aoriste des Suttanipāta durch das Partizipium Präteriti Passivi und das Perfektum im Mahāvastu zeigt, dass in letzterem eine Abneigung gegen den Gebrauch der Aoriste aufkommt.

    1. Der Ursprung der Königsgeschlechter der Śākyas und Koliyas (rājavaṃśa) (I, 338, 13 ff.).

    In diesem Textabschnitt erscheinen Frühund Spätstil gegenüber den bisher besprochenen Beispielen in umgekehrter Folge.Die Vorgeschichte über die Entwicklung der Menschheit ist im Frühstil erzählt und die Geschichte von Ikṣvāku und den Śākyas im Spätstil 〔37〕 .

    a) Stücke im Frühstil (I, 338, 13-348, 7).

    Die Vorgeschichte beginnt mit den Wesen des Ābhāsvāra-Himmels, die zur neuen Existenz auf der Erde gelangen, nachdem diese Welt sich aufs neue entfaltet.Sie strahlen in eigenem Lichte und haben Freude als Nahrung.Zu dieser Zeit gibt es weder Sonne noch Mond, weder Sterne noch Sternenbahnen, weder Tag noch Nacht, weder Monate noch Halbmonate, weder Jahreszeiten noch Jahre.Die Erde strömt aus wie Wasser und hat guten Geschmack.Die Wesen nehmen sie und essen.Ihr eigenes Licht erlischt.Es gibt dann Sonne und Mond, Sterne und Sternenbahnen, Tag und Nacht, Monate und Halbmonate, Jahreszeiten und Jahre. Bei den Wesen, die viel Erde gegessen haben, verwandelt sich die Schönheit in Hässlichkeit.Diejenigen, welche wenig davon gegessen haben, bleiben noch schön.Die Rahm-Erde verschwindet.Es entsteht Erde-Borke.Die Wesen nehmen sie und essen.Auch diese verschwindet.Dann kommt eine Waldpflanze zum Vorschein, die sie nehmen und essen.Als diese endlich verschwindet, wächst Reis ohne Staub und Hülsen.Nach dessen Genuss erscheinen die Genitalien des Weibes und des Mannes.Darob erwacht die Leidenschaft.Reisstaub und Hülsen schlieβen sich an das Reiskorn an.Die Menschen teilen jetzt die Fläche, wo Reis wächst, auf und setzen Grenzen fest.Ein habgieriges Wesen schont seinen eigenen Reis und nimmt den eines anderen.Sie bestimmen dann ein Wesen, das regieren und dies verhindern soll.Dies Wesen führt den Namen Mahāsammata.

    Für den Abschnitt im Frühstil gibt es im Pāli (The Dīghanikāya , Ed. J.Estlin Carpenter, P.T.S., Vol.III, London 1911, S.84, 27 ff.) eine teilweise wörtlich übereinstimmende Parallele 〔38〕 .Das Stück weist eine erstaunlich hohe Anzahl von Aoristen auf, die ich hier mit ihren Pāli-Entsprechungen aufführe 〔39〕 :

    Mahāvastu Mahāvagga
    prajñāyensuḥ (BC prasthāyetsuḥ I, 339, 1) 〔40〕 paññāyanti (III, 85, 6)
    prajñāyensuḥ (BC °yetsuḥ , I, 339, 2) paññāyanti (III, 85, 6)
    prajñāyensuḥ (I, 339, 3)
    prajñāyensuḥ (II, 339, 4) paññāyanti (III, 85, 7)
    prajñāyensuḥ (I, 339, 5) 〔41〕 paññāyanti (III, 85, 7)
    samudāgacchet (B samudagaccheṭ I, 339, 7) 〔42〕
    abhūt (I, 339, 8) ahosi (III, 85, 13)
    āsvādesi (C āśvādesi I, 339, 10) sāyi (III, 85, 20)
    (aṃgulyā) svādayensu (I, 339, 12) (aṅguliyā) sāyiṃsu (III, 85, 23)
    āhāresi (I, 339, 14) upakkamiṃsu paribhuñjituṃ (III, 85, 26)
    āhārensuḥ (I, 339, 15)
    āharensuḥ (I, 339, 16) upakkamiṃsu paribhuñjituṃ (III, 86, 2)
    abhūt (I, 339, 17)
    antarahāye (I, 339, 18) antaradhāyi (III, 86, 3)
    prajñāyensu (I, 340, 2) pātur ahaṃsu (III, 86, 4) 〔43〕
    prajñāyensu (I, 340, 3) pātur ahaṃsu (III, 86, 5-6)
    prajñāyensu (I, 340, 3)
    prajñāyante (I, 340, 4) paññāyiṃsu (III, 86, 7)
    prajñāyante (I, 340, 5) paññāyiṃsu (III, 86, 8)
    prajñāyensu (I, 340, 6) paññāyiṃsu (III, 86, 9)
    tiṣṭhensuḥ (I, 340, 8) aṭṭhaṃsu (III, 86, 13)
    āhārensu (I, 340, 8)
    abhūnsu (I, 340, 8)
    āhārensuḥ (I, 340, 9)
    abhūnsuḥ (I, 340, 9)
    avajānensuḥ (I, 340, 10) atimaññanti (III, 86, 19)
    antarahāye (I, 340, 11) antaradhāyi (III, 86, 21)
    prādurbhaveya (I, 340, 12) 〔44〕 pātur ahosi (III, 87, 1)
    abhūt (I, 340, 12-13) ahosi (III, 87, 2)
    (fehlt) ahosi (III, 87, 6)
    udānayensu (I, 340, 14) anutthuniṃsu (III, 86, 22-23)
    vibhāvayensu (I, 340, 17) ājānanti (III, 86, 26)
    tiṣṭhensu (I, 341, 2) aṭṭhaṃsu (III, 87, 11)
    āhārensu (I, 341, 2)
    abhūnsu (I, 341, 2)
    āhārensu (I, 341, 2-3)
    abhūnsu (I, 341, 3)
    avajānensuḥ (I, 341, 3) atimaññanti (III, 87, 15-16)
    prādurbhūtā (I, 341, 5) pātur ahosi (III, 87, 19)
    abhū (I, 341, 6) ahosi (III, 87, 20)
    (fehlt) ahosi (III, 87, 24)
    anustanayensu (I, 341, 8) 〔45〕
    anustanayensu (I, 341, 9)
    vibhāvayensuḥ (I, 341, 10)
    anustanayensuḥ (I, 341, 11)
    tiṣṭhensu (I, 341, 14) aṭṭhaṃsu (III, 87, 27)
    āhārensuḥ (I, 341, 14-15)
    abhūnsuḥ (I, 341, 15)
    āhārensu (I, 341, 15)
    abhūnsu (I, 341, 15)
    avajānensu (I, 341, 16) atimaññanti (III, 88, 2-3)
    antarahāye (I, 341, 17) antaradhāyi (III, 88, 5)
    prādurbhaveyā (I, 342, 1) pātur ahosi (III, 88, 13)
    anustanayensuḥ (I, 342, 4) anutthūniṃsu (III, 88, 6)
    anustanayensu (I, 342, 5) āhaṃsu (III, 88, 9)
    vibhāvayensu (I, 342, 6) ājānanti (III, 88, 11)
    tiṣṭhensu (I, 342, 8) aṭṭhaṃsu (III, 88, 19)
    āhārensu (I, 342, 9)
    prādurbhavensuḥ (I, 342, 9) pātur ahosi (III, 88, 24)
    prādurbhavensuḥ (I, 342, 10)
    upanidhyāyensu (I, 342, 10) upanijjhāyati (III, 88, 25)
    saṃrañjensu (I, 342, 11)
    dūṣayensuḥ (I, 342, 12)
    paśyensu (I, 342, 12) passanti (III, 88, 29)
    kṣipensu (I, 342, 13) khipanti (III, 89, 1)
    kṣipensu (I, 342, 13) khipanti (III, 89, 1)
    kṣipensu (I, 342, 13) khipanti (III, 88, 30) 〔46〕
    vibhāvayensu (I, 342, 16) ājānanti (III, 89, 7)
    vipravasensu (I, 343, 1)
    vipravasensu (I, 343, 1)
    vipravasensu (I, 343, 1-2)
    vipravasensu (I, 343, 2)
    vipravasensu (I, 343, 2)
    kārayensu (I, 343, 3) upakkamiṃsu (kātuṃ) (III, 89, 14)
    abhavat (I, 343, 4) ahosi (III, 89, 16)
    āhare (I, 343, 6) āhāsi (III, 89, 20)
    uvāca (I, 343, 8) avoca (III, 89, 22)
    āhare (I, 343, 11) āhāsi (III, 89, 25)
    uvāca (I, 343, 13) avoca (III, 90, 1)
    āhare (I, 343, 16) āhāsi (III, 90, 4)
    paribhuṃjensu (I, 343, 18) upakkamiṃsu paribhuñjituṃ (III, 90, 12)
    prādurbhavati (I, 343, 19) pariyonandhi (III, 90, 13 〔47〕 ; 90, 13-14)
    saṃdhāvensuḥ (I, 344, 1) sannipatiṃsu (III, 90, 16)
    mantrayensuḥ (I, 344, I) anutthuniṃsu (III, 90, 17) 〔48〕
    (fehlt) ahumha (III, 90, 18) 〔49〕
    prajñāyensu (I, 344, 4) 〔50〕
    prajñāyensu (I, 344, 7)
    prajñāyensu (I, 344, 7)
    prajñāyensu (I, 344, 8)
    abhūṣi (I, 344, 10) ahosi (III, 90, 22)
    āhāresi (I, 344, 14)
    āharema (I, 344, 15) upakkaminha 〔51〕 paribhuñjituṃ (III, 90, 24)
    āharema (I, 344, 16)
    abhūṣi (I, 344, 17)
    antaradhāyi (I, 344, 18) antaradhāyi (III, 90, 26)
    prajñāyensuḥ (I, 344, 20) pātur ahaṃsu 〔52〕 (III, 90, 27-28)
    prajñāyensuḥ (I, 345, 1) pātur ahaṃsu (III, 91, 1)
    prajñāyensuḥ (I, 345, 1)
    prajñāyensuḥ (I, 345, 2) paññāyiṃsu (III, 91, 2)
    prajñāyensuḥ (I, 345, 3) paññāyiṃsu (III, 91, 3)
    prajñāyensuḥ (I, 345, 3) paññāyiṃsu (III, 91, 4)
    tiṣṭhema (I, 345, 5) aṭṭhamha (III, 91, 6) 〔53〕
    prajñāyensuḥ (I, 345, 5) pātu-bhāvā (III, 91, 7) 〔54〕
    prajñāyensuḥ (I, 345, 6)
    antarhāye (I, 345, 6) antaradhāyi (III, 91, 8)
    prādurbhave (I, 345, 7) pātur ahosi (III, 91, 9)
    abhūṣi (I, 345, 7) ahosi (III, 91, 9)
    tiṣṭhema (I, 345, 9) aṭṭamha (III, 91, 13)
    prajñāyensu (I, 345, 10) pātu-bhāvā (III, 91, 14)
    antarahāye (I, 345, 10-11) antaradhāyi (III, 91, 14)
    prādurbhavet (I, 345, 11) pātur ahosi (III, 91, 15)
    abhūṣi (I, 345, 12) ahosi (III, 91, 15)
    tiṣṭhema (I, 345, 14) aṭṭhamha (III, 91, 19)
    prajñāyensuḥ (I, 345, 14-15) pātu-bhāvā (III, 91, 20)
    prajñāyensuḥ (I, 345, 15)
    antarahāye (I, 345, 16) antaradhāyi (III, 91, 20)
    prādurbhaveyā (I, 345, 16) pātur ahosi (III, 91, 21)
    tiṣṭhema (I, 346, 1) aṭṭhamha (III, 91, 27)
    prajñāyensuḥ (I, 346, 2) pātu-bhāvā (III, 19, 28)
    paryavanahe (I, 346, 2) 〔55〕 pariyonandhi (III, 91, 29)
    nayensuḥ (I, 346, 6)
    ādiyeya (I, 346, 11) ādiyitvā paribhuñji (III, 92, 6-7)
    adrākṣīd (I, 346, 11)
    avocat (I, 346, 13) avocuṃ (III, 92, 8)
    avocat (I, 346, 14)
    ādiyet (I, 346, 18) 〔56〕
    adrākṣīd (I, 346, 18)
    avocat (I, 346, 20)
    avocat (I, 347, 2)
    ādiyati (I, 347, 6) ādiyitvā paribhuñji (III, 92, 15)
    adrākṣīd (I, 347, 6)
    āha (I, 347, 8) avocuṃ (III, 92, 16)
    vikrande (I, 347, 9)
    vikrośe (I, 347, 9-10)
    vikrande (I, 347, 12)
    vikrośe (I, 347, 12)
    saṃdhāvensuḥ (I, 347, 16)
    saṃnipatensuḥ (I, 347, 16) sannipatiṃsu (III, 92, 23)
    saṃmantrensuḥ (I, 347, 17) anutthuniṃsu (III, 92, 24)
    abhūṣi (I, 348, 1)
    saṃmanyensuḥ (I, 348, 1)
    udapāsi (I, 348, 4)
    udapāsi (I, 348, 5)
    udapāsi (I, 348, 5-6)
    udapāsi (I, 348, 7)

    In obiger Aufzählung erscheinen in neunzehn Fällen im Dīghanikāya Nicht-Aoriste an Stelle von Aoristen des Mahāvastu , während in neun Fällen das beiderseitige Verhältnis umgekehrt ist 〔57〕 .Offenbar ist hier die nördliche Überlieferung dem Urtext getreuer geblieben als die südliche, im Gegensatz zu den anderen Beispielen, wo im allgemeinen die südliche Version den ursprünglichen Eindruck machte 〔58〕 .Auch andere Erscheinungen in dem Abschnitt Rājavaṃśa sprechen für die gröβere Treue des Mahāvastu dem Urtext gegenüber 〔59〕 .

    b) Stücke im Spätstil. (I, 348, 8-355, 14).

    Der Spätstil 〔60〕 beginnt mit König Sammata.Einer seiner Nachkommen namens Sujāta wird König von Ikṣvāku in der Stadt Śāketa.Er hat fünf Söhne und fünf Töchter, auβerdem noch einen Sohn namens Jenta von seiner Nebenfrau Jentī.Auf Wunsch Jentī's verbannt der König die fünf Prinzen und bestimmt Jenta als Thronfolger.Die Prinzen ziehen mit Tausenden von Leuten, die sich ihnen anschlieβen wollen, aus der Stadt Śāketa und wandern durch Kāśi und Kośala zum Himālaya.Sie lassen sich in dem Wald Śākoṭa nieder, wo der Ṛṣi Kapila wohnt.Um das Blut rein zu halten, heiraten die Prinzen ihre Schwestern.Der König Sujāta erfährt das von den Ministern und fragt, ob es (gesetzlich) möglich (śakya ) ist.Der Purohita, die Brahmanen und die Paṇḍitas bejahen es.Daher entsteht der Name Śākya. Die Prinzen lassen mit Erlaubnis des Ṛṣi Kapila eine Stadt bauen, die den Namen Kapilavastu trägt.Der älteste Prinz Opura wird zum König gemacht.Einer seiner Nachkommen ist Śuddhodana.

    Ein Oberhaupt der Śākyas hat eine hübsche Tochter, die an Aussatz leidet.Ihre Brüder führen sie zu einer Stelle am Himālaya, graben eine Höhle und lassen sie darin zurück.Sie erholt sich allmählich.Ein Tiger wittert Menschen und macht sich daran, die Erde über der Höhle wegzuscharren.Ein Ṛṣi namens Kola bemerkt es und holt das Mädchen heraus. Sie leben dann zusammen.Söhne werden ihnen geboren.Als diese herangewachsen sind, schickt ihre Mutter sie nach Kapilavastu.Da sie Söhne Kolas sind, führen sie den Namen Koliya.

    In diesem Abschnitt sind folgende Aoriste belegt 〔61〕 : abhūṣi (I, 348, 11 zweimal), abhiṣiṃcensuḥ (BC °cetsuḥ , I, 350, 12), udapāsi (I, 351, 14; 352, 5) und abhūnsu (C abhūtsuḥ , I, 354, 20).abhūṣi steht 348, 11 an der zweiten Stelle in dem Satz sujātasya khalu ikṣvākurājño paṃca putrā abhūṣi opuro nipuro karakaṇḍako ulkāmukho hastikaśīrṣo (I, 348, 11-12).Die Satzanknüpfung mit dem Wort khalu deutet nach dem Seite 253 Gesagten darauf hin, daβ dieser Satz und damit das Wort abhūṣi aus einem Stück im Frühstil stammt.Daneben ist beachtenswert, daβ abhūṣi 〔62〕 und udapāsi 〔63〕 , obgleich sie Formen des Frühstils sind, oft in der Abschnitten des Spätstils vorkommen und sich dort eingebürgert zu haben scheinen.

    1. Die Geschichte vom Karawanenführer Dharmalabdha (III, 286, 16 ff.).

    Während der Frühund der Spätstil in den bisher besprochenen Fällen in geschlossenen Text-und Legendenabschnitten hintereinander vorkommen, haben wir in diesem Beispiel zwei Versionen ein und derselben Geschichte mit einigen Abweichungen, eine in Prosa im Spätstil und eine metrische im Frühstil 〔64〕 durcheinander gemengt sind.Die Prosa-Version im Spätstil findet sich: III, 286, 16-288, 15; 289, 15-292, 3; 295, 13-299, 6 〔65〕 , die metrische Version im Frühstil: III, 288, 16-289, 14; 292, 4-295, 12; 299, 7-300, 8.

    Der Inhalt ist etwa folgender: Ein Karawanenführer aus der Stadt Vārāṇasī namens Dharmalabdha macht oft Reisen über das groβe Meer hinaus.Fünfhundert Kaufleute schlieβen sich ihm an, obwohl er sie davor gewarnt hat.Die Kaufleute lassen sich von Rākṣasīs verführen, wollen nicht mehr zurückfahren und werden schlieβlich von ihnen gefressen. Dharmalabdha fährt allein mit seiner Begleitung zurück.Eine Rākṣasī nimmt eine schöne Gestalt an, zaubert einen Knaben hervor und verfolgt ihn.Er aber will von ihr nichts wissen.Der König Brahmadatta wird von ihrer Schönheit verwirrt und nimmt sie, ungeachtet einer Warnung Dharmalabdhas, zur Frau.In der Nacht ruft sie die anderen Rākṣasīs herbei. Sie fressen die ganze königliche Familie samt den Tieren.Am nächsten Morgen stehen die Minister vor verschlossenem Palasttor.Auch Dharmalabdha kommt herbei.Die Minister lassen Leitern herbeiholen und Leute in den Palast einsteigen.Das Tor wird schlieβlich aufgemacht.Der Palast sieht wie ein Leichenplatz aus.Die Minister erkennen jetzt, daβ Dharmalabdha klug ist, und setzen ihn auf den Thron.

    In dem Prosa-Abschnitt sind nur zwei Aoriste belegt 〔66〕 : abhūṣi (III, 286, 17) 〔67〕 und pratibhāyensuḥ (MB ° yetsuḥ III, 290, 12).Dagegen gibt es zahlreiche Aoriste in der metrischen Version: prasthihensuḥ (BM prārthayetsuḥ III, 288, 17), pratipadyensuḥ (289, 11), abhū (M abhūt 289, 11), upalabhensuḥ (289, 12), upalabhensu (289, 14), pratitiṣṭhe (M pa-tiṣṭhe 294, 10), kurvansu (M kūrvetsu 294, 11) avaca (294, 16) 〔68〕 aśroṣīt (299, 7), āṇapesi (299, 9), khāyi (299, 11), parākramensu (BM °krameṣu 299, 15), ākhyāsi (299, 17) und viyākaret (B vyāharet, M vyāhare 300, 1).

    1. Verhältnis der Aoriste in den Mahāvastu-Abschnitten im Frühstil zu den Pāli-Entsprechungen.

    Oben habe ich fünf Beispiele besprochen, um daran den Frühund Spätstil und damit die Häufigkeit des Vorhandenseins der Aoriste im Frühstil und ihr Zurücktreten im Spätstil auseinanderzusetzen.Nebenbei wurden die Abschnitte im Frühstil des Mahāvastu auch mit den Pāli-Parallelen verglichen und das gegenseitige Verhältnis der Mahāvastu- und der Pāli-Texte in Hinsicht auf die Aoriste festgestellt.Um dies Verhältnis an Hand noch umfangreicherer Texte beleuchten zu können, habe ich einige Stücke aus dem Mahāvagga im Vinaya-Piṭaka (Ed.Oldenberg, P.T. S., vol, I, 1929 S.3 ff.) mit den Parallelen im Mahāvastu (III, 301 ff.) verglichen 〔69〕 und dabei folgende Formen notiert:

    Mahāvastu Mahāvagga
    (phaṇenā) cchādesi (III, 301, 3) (phaṇaṃ karitvā) aṭṭhāsi (I, 3, 2: I, 3, 18-19)
    upasaṃkrāntā (III, 304, 5) upasaṃkamiṃsu (I, 4, 3: I, 4, 9)
    pratibhāyensuḥ (III, 314, 8) paṭibhaṃsu (I, 5, 3: I, 5, 7)
    udapādi (III, 314, 15) udapādi (I, 5, 2: I, 4, 33)
    pratyabhaṣat (III, 317, 14) avoca (I, 5, 7: I, 5, 28)
    abhivilokayanto (III, 318, 1) volokesi (I, 5, 10: I, 6, 25)
    adrākṣīt (III, 318, 1) addasa (I, 5, 10: I, 6, 25)
    adrākṣīt (III, 318, 9) addasa (I, 5, 12: I, 6, 37)
    abhūṣi (B abhāṣi , III, 319, 6) na bhāsi (I, 5, 12: I, 7, 6)
    udīrayensuḥ (III, 319, 9) antaradhāyi (I, 5, 13: 1, 7, 10)
    abhūṣi (III, 322, 8) ahosi (I, 6, 1: I, 7, 12)
    abhūṣi (III, 322, 20) ahosi (I, 6, 5: I, 8, 2)
    adrākṣīt (III, 325, 12) addasa (I, 6, 7: I, 8, 10)
    uvācat 〔70〕 (M avocat , III, 325, 15) avoca (I, 6, 7: I, 8, 13)
    adhyabhāṣe (III, 326, 4) ajjhabhāsi (I, 6, 8: I, 8, 16)
    drṣṭo (III, 329, 2) 〔71〕 addasaṃsu (I, 6, 10: I, 8, 34) 〔71〕
    āmantresi (M āmantrayasi , III, 331, 1) āmantesi (I, 6, 17: I, 10, 10)
    udapāsi (III, 332, 14) udapādi (I, 6, 23: I, 11, 2)
    udapāsi (III, 332, 14) udapādi (I, 6, 23: I, 11, 2)
    udapāsi (III, 332, 14) udapādi (I, 6, 23: I, 11, 3)
    udapāsi (III, 332, 14) udapādi (I, 6, 23: I, 11, 3)
    udapāsi (III, 332, 14) 〔72〕
    udapāsi (III, 332, 14-15) udapādi (I, 6, 23: I, 11, 3)
    prādurabhūṣi (III, 332, 15) udapādi (I, 6, 23: I, 11, 3)
    udapāsi (III, 332, 16) usw. 〔72〕 udapādi (I, 6, 24: I, 11, 8) usw. 〔73〕
    udapāsi (III, 332, 19) usw. 〔72〕 udapādi (I, 6, 25: I, 11, 12) usw. 〔73〕
    udapāsi (III, 333, 2) usw. 〔72〕 udapādi (I, 6, 26: I, 11, 16) usw. 〔73〕
    udapāsi (III, 333, 4) usw. 〔72〕 udapādi (I, 6, 23: I, 11, 6) usw. 〔73〕
    udapāsi (III, 333, 6) usw. 〔72〕 udapādi (I, 6, 24: I, 11, 8) usw. 〔73〕
    udapāsi (III, 333, 8) usw. 〔72〕 udapādi (I, 6, 25: I, 11, 14) usw. 〔73〕
    udapāsi (III, 333, 10) usw. 〔72〕 udapādi (I, 6, 26: I, 11, 18) usw. 〔73〕
    abhyajñāsiṣaṃ (III, 333, 12) (suvisuddhaṃ) abhosi (I, 6, 28: I, 11, 26)
    udapāsi (III, 333, 13)
    udapāsi (III, 333, 16) udapādi (I, 6, 29: I, 11, 30)
    avocad (III, 333, 18) avoca (I, 6, 29: I, 11, 31)
    kaṃpe (III, 334, 2) saṃkampi (I, 6, 31: I, 12, 13-14)
    saṃpravedhe (III, 334, 2) sampavedhi (I, 6, 31: I, 12, 14)
    abhūṣi (III, 334, 6) pātur ahosi (I, 6, 31: I, 12, 15)
    anuśrāvayensuḥ (III, 334, 13-14) anussāvesuṃ (I, 6, 30: I, 11, 38)
    anuśrāvayensuḥ (III, 335, 1-2) anussāvesuṃ (I, 6, 30: I, 12, 4)
    āmantrayasi (III, 335, 12) āmantesi (I, 6, 38: I, 13, 18)
    (mā) bhavatu (III, 335, 15) (mā) ahosi (I, 6, 38: I, 13, 21)
    (mā) bhavatu (III, 335, 16) (mā) ahosi (I, 6, 38: I, 13, 24)
    avocat (III, 338, 18) avoca (I, 6, 47: I, 14, 33)
    vimuktāni (III, 339, 1) vimucciṃsu (I, 6, 47: I, 14, 36)
    āmantrayati (III, 415, 8) āmantesi (I, 11, 1: I, 20, 36)
    (a) dhyabhāṣe (III, 416, 1) ajjhabhāsi (I, 11, 2: I, 21, 12)
    antarahāyi (III, 417, 6) antaradhāyi (I, 11, 2: I, 21, 22)
    abhūṣi (III, 425, 9) ahosi (I, 19, 4: I, 28, 19)
    abhūṣi (III, 428, 5) ahosi (I, 20, 12: I, 31, 8)
    abhūṣi (III, 428, 7) ahosi (I, 20, 12: I, 31, 13)
    āha (III, 428, 11) avoca (I, 15, 2: I, 24, 20)
    anusāri (III, 441, 14) avasari (I, 22, 1: I, 35, 19)
    adhyabhāṣe (BM pratyabhāṣe , III, 444, 7) ajjhabhāsi (I, 22, 4: I, 36, 14)
    abhūṣi (III, 446, 7) ahosi (I, 22, 6: I, 36, 35)

    In den meisten Fällen decken sich die Aoriste beider Texte genau, mit folgenden Ausnahmen, wo wir Aoriste des Pāli durch anderweitige Bildungen des Mahāvastu ersetzt finden: upasaṃkrāntā, pratyabhāṣat, abhivilokayanto, uvācat, dṛṣṭo, bhavatu (zweimal), vimuktāni, āmantrayati und āha. Das Mahāvastu erweist sich in diesen Fällen als der sprachlich jüngere Text.

    Aoriste im Divyāvadāna am Beispiel

    ausgewählter Textstellen.

    Wie im Mahāvastu lassen sich auch im Divyāvadāna (Ed.E.B.Cowell and R.A.Neil, Cambridge 1886) Partien in älterem von solchen im jüngeren Stil unterscheiden.Die Stilunterschiede sind allerdings nicht so auffallend wie im Mahāvastu; denn im Groβen und Ganzen ist das Divyāvadāna bereits in ziemlich richtigem Sanskrit abgefasst.Immerhin weisen einige Abschnitte mehr Prākritismen auf als andere.Vor allem zeigen viele Verse noch deutlich die Spur der Sanskritisierung. 〔74〕 An einigen Stellen vermögen wir mit Sicherheit jüngere und ältere Abschnitte voneinander abzuheben.

    1. Geschichte von Pūrṇa (Divyāv.II).

    a) Stücke im Spätstil (24-36, 14).

    Liest man z.B.die Geschichte von Pūrṇa, so fällt eine starke Ungleichmäβigkeit im Stil auf. 〔75〕 Die Geschichte beginnt im Spätstil.In der Stadt Sūrpāraka wohnt ein Gṛhapati namens Bhava, der verheiratet ist und einige Söhne besitzt.Bei einer Erkrankung Bhavas kümmert sich die Familie jedoch nicht um ihn, während eine Dienerin (preṣyadārikā ) einen Arzt aufsucht, Arznei besorgt und den Hausherrn pflegt.Nach seiner Genesung will Bhava der Dienerin einen Gefallen tun.Sie wünscht, sich mit ihm in Liebe zu vereinigen.tato bhavena gṛhapatinā tayā sārdhaṃ paricāritaṃ (25, 2-3 v.u).Als Folge davon wird ihr ein Sohn geboren, der den Namen Pū-rṇa erhält.Die weitere Erzählung berichtet vom Tode des Vaters und von den kaufmännischen Erfolgen Pūrṇas, bis dieser sich schlieβlich zum Buddha begibt.In diesem langen Abschnitt im Spätstil findet sich kein einziger Aorist.

    b) Stücke im Frühstil (36, 14-39 gegen Ende).

    Mit der Schilderung des Augenblicks, wo Pūrṇa den Buddha sieht, erfolgt, wie mehrfach auch im Mahāvastu bei gleicher Gelegenheit, ein Stilwechsel.Der Frühstil setzt ein, und damit kommen auch die Aoriste.Für diesen Abschnitt haben wir eine Parallele im Pāli (Majjhima-Nikāya 145, ed.Robert Chalmers, P.T.S., Vol.III, Part III, London 1902).Das gegenseitige Verhältnis der Aorist-Bildungen zeigt folgende Tabelle:

    Divyāvadāna Majjhima-Nikāya
    adrākṣīt (36, 18)
    avocat (36, 24)
    krānta (ḥ) (37, 6) upasaṃkami (267, 4)
    'sthāt (37, 7) nisīdi (267, 5)
    avocat (37, 8) avoca (267, 6)
    avocat (37, 17)
    prakrāntaḥ (39, 17) pakkāmi (269, 22)
    prāvikṣat (39, 19)
    prāvikṣat (39, 25)

    Unten auf S.39 beginnt wieder der Spätstil und herrscht im Groβen und Ganzen bis gegen Ende der Geschichte (S.55) vor.Es mischen sich jedoch hier und da Stücke ein, die Reminiszenzen an den Frühstil aufweisen.In solchen Stücken finden wir wieder Aoriste, nämlich: 'bhūt (41, 2), adrākṣīd (41, 4), avocat (41, 7), avocat (42, 6), 'bhūt (44, 9), adrākṣus (46, 27), avocan (47, 19), avocan (48, 16), adrākṣīt (49, 3), avocat (49, 14), avocat (52, 8), adrākṣīt (52, 16) und avocat (55, 13).

    1. Geschichte von Śyāmāvatī (Pāli Sāmāvati, 528, 20 ff.)

    a) Stücke im Spätstil (528, 20-533, 9).

    Der religiöse Bettler Mākandika begibt sich mit seiner Tochter Anupamā nach Kauśāmbī.Der dortige König verliebt sich in die schöne Anupamā, nimmt sie zur Frau und ernennt Mākandika zum 1.Minister (agrāmātya ).Anupamā kann Śyāmāvatī, die Hauptgemahlin des Königs, die eine Upāsikā des Buddha ist, nicht leiden und versucht wiederholt, sie vor dem König zu verleumden.Eines Tages zettelt ein Bezirksvorsteher (kārvaṭika ) 〔76〕 einen Aufstand an.Ein Truppenkontingent (daṇdasthāna ) wird hingeschickt, aber geschlagen.Die Minister überreden den König, selbst gegen den Rebellen auszuziehen.Mākandika wird vom König daheim zurückgelassen.Auf Anstiften Anupamās sinnt er auf ein Mittel, Śyāmāvatī zu töten.Als er von dieser beauftragt wird, Birkenrinde, Sesamöl, Tinte, Schreibrohre (kalamā ) 〔77〕 und Lampendochte zu beschaffen, da ihre Mädchen bei Nacht die Reden des Buddha lernen wollen, bringt er ganze Haufen davon in die Vorratskammer am (Palast) tor (dvārakoṣṭhaka ), wirft dann Feuer in die Birkenrinde, und die ganze Vorratskammer gerät in Brand.Löschversuche weiβ Mākandika zu verhindern, so daβ Śyāmāvatī mit fünfhundert Frauen verbrennt.Die Leichen schafft der Minister auf die Leichenstätte.

    b) Stücke im Frühstil (533, 10-534, 26).

    Mit der Schilderung des Erscheinens der Mönche, die dem Buddha das Ereignis mitteilten, beginnt der Frühstil.Für diesen Abschnitt haben wir eine Parallele im Pāli (Udāna , VII, 10, Ed.Steinthal, P.T.S.London 1885, S.79).Die ganze Vorgeschichte, die im Divyāvadāna sehr ausführlich erzählt wird, ist zu Anfang in einen Satz zusammengefasst:“Zu der Zeit ging der Harem des Königs Udena, während er in den Park gegangen war, in Flammen auf; fünfhundert Frauen mit Sāmāvati an der Spitze fanden (dabei) den Tod. 〔78〕 ”Die beiden Versionen weisen folgende Aoriste auf:

    Divyāvadāna Udāna
    prāvikṣan (533, 11) pāvisiṃsu (79, 12)
    aśrauṣuḥ (533, 11)
    upasaṃkrāntā (533, 15) upaṣaṅkamiṃsu (79, 14)
    nisīdiṃsu (79, 15)
    ūcuḥ (533, 15) avocuṃ (79, 16)
    aśrauṣma (533, 16)
    pratyaśrauṣuḥ (534, 14) 〔79〕
    bhāṣate (534, 20) udānesi (79, 23)
    1. Verhältnis der Aoristen in den Divyāvadāna-Abschnitten im Frühstil zu den Pāli-Entsprechungen.

    Zum Schluβ sei ein Abschnitt aus dem Divyāvadāna mit Parallelstellen im Udāna und Mahāparinibbānasuttanta hinsichtlich der Aoriste ver glichen 〔80〕 .Die Entsprechungen sind:

    Divyāvadāna Udāna Mahāparinibbānasuttanta 〔81〕
    prāvikṣat (200, 2, v.u.) pāvisi (62, 4) pāvisi (102, 2)
    āmantesi (62, 5) āmantesi (102, 4)
    anubandhi (62, 9) anubandhi (102, 9)
    upasaṃkrāntaḥ (201, 2) upasaṅkami (62, 10) upasaṃkami (102, 10-11)
    niṣaṇṇo (201, 3) nisīdi (62, 11) nisīdi (102, 11)
    nisīdi (102, 13)
    āmantrayate (201, 4) āmantesi (62, 12) avoca (102, 14)
    śaknoti (201, 23) asakkhi (62, 23) asakkhi (103, 10)
    yāci (62, 24) yāci (103, 11)
    āmantesi (63, 2) āmantesi (103, 17)
    āmantesi (63, 5)
    āmantrayate (201, 25) āmantesi (63, 9) āmantesi (104, 6)
    niṣaṇṇo (202, 2) nisīdi (63, 12) nisīdi (104, 11)
    upasaṃkrāntaḥ (202, 3) upasaṅkami (63, 14) upasaṃkami (104, 13)
    aṭṭhāsi (63, 15) aṭṭhāsi (104, 14)
    avocat (202, 4) avoca (63, 16) avoca (104, 15)
    avoca (64, 21) avoca (106, 17)
    utsraṣṭum ārabdhaḥ (203, 8) ossajji (64, 25) ossaji (106, 22)
    'bhūd (203, 9) ahosi (64, 26) ahosi (106, 23)
    'bhinandanti (203, 10) phaliṃsu (64, 27) phaliṃsu (106, 24)
    bhāṣate (203, 15) udānesi (64, 28) udānesi (107, 2)
    apotsṛjan (203, 16) avassajji (64, 29) avassajī (107, 4)
    abhinat (203, 18) abhindi (64, 30) 〔82〕 abhida (107, 5) 〔83〕
    ahosi (107, 7)
    phaliṃsu (107, 10)
    upasaṃkrāntaḥ (204, 5) upasaṃkami (107, 12-13)
    'sthād (204, 6) nisīdi (107, 14)
    avocat (204, 7) avoca (107, 15)
    phaliṃsu (107, 18-19) (Der Abschnitt 109, 6-114, 31 hat keine Parallele im Divyāvadāna).
    avocat (206, 24)
    avoca (115, 2)
    śaknoṣi (207, 6) asakkhi (115, 28)
    yāci (115, 28) (Der Abschnitt 115, 31-118, 26 hat keine Parallele im Divyāv).
    paccassosi (119, 7)
    upasaṃkami (119, 9)
    āmantesi (119, 10)
    upasaṃkrāntaḥ (207, 15) upasaṃkami (119, 17)
    'sthād (207, 16) aṭṭhāsi (119, 18)
    avocat (207, 17) avoca (119, 19)
    upasaṃkrāntaḥ (207, 20) upasaṃkami (119, 23)
    nyaṣīdat (207, 21) nisīdi (119, 23)
    āmantrayate sma (207, 22) āmantesi (119, 24) (Der Schluβ des III. Abschnitts hat keine Entsprechung im Divyāvadāna).

    Die Zusammenstellung zeigt, dass im Sanskrit-Text an die Stelle der Aoriste des Pāli meist andere Bildungen getreten sind, teilweise Part. Prät.und teilweise Imperfekta.Nur wenige Aoriste sind erhalten geblieben und diese erscheinen in richtigen Sanskritformen.Das Zurücktreten der Aoriste geht also viel weiter als in den älteren Abschnitten des Mahāvastu. Das Divyāvadāna repräsentiert eine sprachgeschichtlich viel jüngere Stufe als das Mahāvastu ; die Sanskritisierung ist durchgeführt.

    Aoriste im Lalitavistara 〔84〕 am Beispiel

    ausgewählter Textstellen

    Verhältnis der Aoriste des Lalitavistara zu den Pāli-und Mahāvastu-Entsprechungen.

    Der Lalitavistara besteht, wie viele andere nordbuddhistische Werke aus zwei Bestandteilen: Prosa und Strophen (gāthā ).Die Prosa ist, wie sie heute vorliegt, in nahezu richtigem Sanskrit abgefasst, doch bleiben die Verstöβe gegen die klassische Grammatik zahlreich und eigenartig.Es liegt nahe anzunehmen, dass der Text ursprünglich nicht in Sanskrit, sondern in einem Volksdialekt abgefasst war und mit mehr oder weniger groβer Vollkommenheit sanskritisiert worden ist. 〔85〕 Die Gāthās ihrerseits sind sprachlich durchaus nicht einheitlich.Die frühere Ansicht, dass alle Verspartien im Mischdialekt, dem früher so genannten Gāthā-Dialekt, abgefasst seien, entspricht nicht den Tatsachen.Die meisten Gāthās zeigen zwar die Eigentümlichkeiten des Mischdialektes, doch gibt es andere, die fast völlig sanskritisiert sind.Vor allem sind es solche, für die wir Parallelen im Pāli haben.Die Frage, ob die prosaischen oder poetischen Teile älter seien, ist umstritten.Einige Gelehrte entschieden sich für die Prosa, andere für die Gāthās 〔86〕 .Oldenberg hat mit Recht darauf hingewiesen, dass wir die Pāli-Parallelen heranziehen müssen, um einen sicheren Maβstab für die Beurteilung zu gewinnen 〔87〕 .In einer Abhandlung über die mittelindische Kasus-Endung -u 〔88〕 glaube ich nachgewiesen zu haben, daβ die Textgeschichte des Lalitavistara komplizierter als die des Mahāvastu ist.Teile des Lalitavistara und andere buddhistische Werke, in denen die Endung -u für -aṃ vorkommt, haben im Nordwesten Indiens sprachliche Eigentümlichkeiten dieses Gebietes angenommen und sind erst dann sanskritisiert worden.

    Ich habe daher einige ausgewählte Abschnitte des Lalitavistara mit ihren Pāli-Parallelen (den letzten Abschnitt auβerdem noch mit der Mahāvastu -Parallele) verglichen und gebe nachstehend eine Tabelle der Aoriste.Dass die Abschnitte des Lalitavistara nicht direkt vom Pāli-Kanon abhängig sind, sondern aus einer älteren Vorlage übersetzt sind, hat schon Windisch betont 〔89〕 .

    Lalitavistara 〔90〕

    1. Anfang des Nairañjanāparivarta (Strophen). SuttaNipāta
    upāgamat (261, 6) upāgami (426: 74, 13) 〔91〕
    abravīt (261, 15) aṭṭhā (429: 75, 5)
    'bravīt (261, 16) abravi (430: 75, 6) 〔92〕
    antaradhāt (263, 5) antaradhāyathā (449: 78, 2-3)
    2. Der mittlere Teil des Trapu-ṣabhallikaparivarta (Strophen und Prosa) Mahāparinibbānasuttanta 〔93〕
    upasamkrāmad (377, 9) upasaṃkami (112, 24)
    avocat (377, 10) avoca (112, 25)
    avocat (377, 12) avocaṃ (112, 29)
    Mārasaṃyutta 〔94〕
    adhyabhāṣanta (378, 5) ajjhabhāsiṃsu (124, 17)
    upasaṃkrāntā (378, 15) upasaṅkamiṃsu (124, 25)
    akārṣuḥ (378, 15-16)
    karoti sma (378, 16) 〔95〕 akāsi (124, 27)
    āhuḥ (378, 17) avocuṃ (125, 32)
    adhyabhāṣata (379, 9) ajjhabhāsi (127, 13)
    3. Duṣkaracaryāparivarta und ein Teil des Nairañjanāparivarta (nur die prosaischen Abschnitte.) Mahāvastu II Majjhima-Nikāya 〔96〕
    pratibhānti sma (246, 9) pratibhāyensuḥ (121, 1) paṭibhaṃsu (240, 29)
    pratibhāti sma (247, 4) pratibhāti (121, 13) paṭibhāsi (241, 12)
    abhūt (247, 5) abhūṣi (121, 15)
    paṭibhāsi (241, 14-15)
    pratibhāti sma (247, 11) pratibhāye (122, 11) paṭibhāsi (241, 35)
    abhūṣi (122, 13)
    paṭibhāsi (241, 37)
    pratibhāti sma (247, 22) pratibhāye (123, 8) paṭibhāsi (242, 20)
    pratibhāyensuḥ (123, 9) paṭibhaṃsu (242, 21)
    abhūt (248, 1) abhūṣi (123, 11)
    anusṛtas (248, 8) avasāriṃ (123, 16) avasariṃ (166, 37)
    abhūt (248, 8)
    adrākṣin (t) (248, 8) adrākṣīt (123, 17) addasaṃ (167, 1)
    ahosi (242, 23)
    praśravanti sma (251, 7; 8) muktā (124, 3) muccanti (242, 30) 〔97〕
    ūṣmāyanto (251, 8) ūṣmāyensuḥ (124, 4)
    bāṣpāyantaḥ (251, 8-9) vāṣpāyensu (124, 4)
    ūṣmāyento (251, 12) ūṣmāyensu (124, 5)
    bāṣpāyantaḥ (251, 12-13) vāṣpāyensuḥ (124, 5)
    abhūt (251, 14) abhūṣi (124, 9) ahosi (243, 18) 〔98〕
    upaniruddhāvābhūtāṃ (251, 16) uparundhi (124, 10) uparundhiṃ (243, 6)
    niścaranti sma (251, 17) vītisaṃcarensuḥ (124, 12) hoti (243, 9)
    niścarati (251, 18) bhavati (124, 3) hoti (243, 10) 〔99〕
    niścarati sma (251, 19-20) vītisaṃcarensu (124, 14-15) hoti (243, 12)
    abhūt (251, 21) abhūṣi (124, 15) ahosi (243, 18)
    uparuddhāni cābhūvan (251, 22-252, 1) uparundhe (125, 1) uparundhiṃ (243, 21)
    upanihanti sma (252, 1) praharensuḥ (125, 3) parikantanti (244, 14)
    samuttarensuḥ (125, 3)
    upanighnanti sma (252, 4) praharensu (125, 6) parikantanti (244, 17)
    samūhensuḥ (125, 6-7)
    abhūt (254, 1) abhūṣi (125, 7)
    abhūt (254, 5)
    āhare (125, 10)
    abhūt (254, 7) abhūṣi (125, 11) hoti (245, 26)
    abhūvan (254, 8) abhūnsuḥ (125, 12) bhavanti (245, 28)
    virājante (254, 11) vītilokensuḥ (125, 14) (oluggaviluggā) bhavanti (245, 32-33)
    vyavabhāsante (254, 11) vītikāsensu (125, 14-15)
    virājante sma (254, 12) vītilokensuḥ (125, 15) (oluggaviluggā) bhavanti (245, 33-34)
    vyayabhāsante sma (254, 12) vītikāsensu (125, 15-16)
    abhūt (254, 14) abhūṣi (126, 1) hoti (245, 31)
    abhūt (254, 15-16) abhūṣi (126, 5) hoti (246, 2)
    saṃprakāśyante (254, 17) prakāśenti (126, 2) dissanti (245, 35) 〔100〕
    abhūnsuḥ (126, 3)
    saṃprakāśyate sma (254, 18) prakāśensuḥ (126, 3) dissanti (245, 37)
    asprākṣam (254, 20) abhinigṛhṇe (126, 6) parigaṇhāmi (246, 4)
    śīryante sma (255, 2) 〔101〕 śiryensuḥ (126, 9) 〔102〕 papatanti (246, 12)
    abhūt (255, 17) abhūṣi (129, 4)
    abhūt (263, 6) abhūṣi (130, 7) ahosi (246, 20)
    vedayanti (263, 8) vedayanti (130, 8) vedayiṃsu (246, 22)
    abhavat (263, 15) ahosi (246, 31)
    vyāhārṣaṃ (263, 17) viharāmi (130, 16) viharitā (246, 34-35)
    vyāhārṣaṃ (263, 18)
    abhūt (263, 19) udapāsi (130, 18) ahosi (246, 36) 〔103〕

    Vergleicht man die drei Versionen, so ist sofort festzustellen, dass Lalitavistara und Mahāvastu auf eine gemeinsame Quelle zurückgehen und das Pāli auf eine andere 〔104〕 .Der Lalitavistara zeigt dem Mahāvastu gegenüber jedoch eine deutliche Abneigung gegen den Aorist, die gleiche Abneigung, die ich oben dem Pāli gegenüber schon beim Mahāvastu festgestellt habe, nur in viel stärkerem Grade.Die verglichenen Abschnitte des Lalitavistara sind fast völlig sanskritisiert und befinden sich sprachlich auf einer recht jungen Stufe, ähnlich dem Divyāvadāna .

    Aoriste in sonstigen buddhistischen Werken, die dem Hīnayāna oder dem Übergangsgebiet zwischen Hīnayāna und Mahāyāna angehören.

    Es würde zu weit führen, noch weitere buddhistische Texte zur eingehenden Besprechung heranzuziehen.Da viele Werke in fast richtigem Sanskrit abgefasst sind, lassen sich sprachliche Ungleichmäβigkeiten nicht mehr so deutlich gegeneinander absetzen wie im Mahāvastu und Divyāvadāna .Vereinzelt kann man in den Texten 〔105〕 mit Hilfe der Pāli-Parallelen noch ältere und jüngere Teile voneinander trennen.Wo das nicht möglich ist, finden sich hie und da noch Spuren von zugrundeliegenden älteren Texten im Mischdialekt.

    Das Verhältnis der Aoristbildungen in den Sanskrit-und Pāli-Texten veranschaulichen folgende Entsprechungen 〔106〕 :

    Avadānaśataka 〔107〕 II Dīghanikāya II
    bhāṣate (198, 8) abhāsi (157, 7)
    bhāṣate (198, 11)
    bhāṣate (199, 3) abhāsi (157, 11)
    abhavat (199, 6) 'si (157, 18)
    abhūt (199, 6) 'si (157, 18)
    akarot (199, 7) akarī (157, 13)
    adhivāsayan (199, 8) ajjhavāsayi (157, 14)
    Bruchstücke buddhistischer Sūtras aus dem zentralasiatischen Kanon 〔108〕 . Samyuttanikāya I
    āmantrayati (47) āmantesi (218, 27)
    avocat (51) avoca (220, 20)
    Dīghanikāya II
    abhavat (79) ahosi (269, 3)
    prat (yabh) āṣāt (85) ajjhabhāsi (274, 18)
    utpannam (111) udapādi (288, 2.v.u)
    babhāṣe (159) abhāsi (254, 10)

    Bestimmungen des den buddhistischen Werken

    zugrundeliegenden Dialektes.

    Oben, bei Besprechung der Frühstil-Abschnitte der buddhistischen Werke im Mischdialekt und Sanskrit, die dem Hīnayāna oder dem Übergangsgebiet zwischen Hīnayāna und Mahāyāna angehören, konnten fast überall Pāli-Parallelen zum Vergleich herangezogen werden.Es zeigte sich, dass diese Abschnitte zwar teilweise mit ihren Pāli-Parallelen fast wörtlich übereinstimmen, dass die Abweichungen von den letzteren jedoch noch gross und deutlich genug sind, um daraus folgern zu lassen, dass der Pāli-Kanon, der sprachlich unbedingt älter ist, nicht die Quelle der buddhistischen Werke im Mischdialekt und Sanskrit sein kann 〔109〕 .Es liegt daher nahe, die Existenz eines Urkanons anzunehmen, auf den beide Textgruppen zurückgehen 〔110〕 .

    In den jüngeren Texten lieβ sich eine fortschreitende Abneigung gegen den Gebrauch des Aorists feststellen.Demnach können wir erwarten, dass im Urkanon mehr Aoriste vorhanden waren als sowohl in den süd-wie in den nordbuddhistischen Texten.So ist es in der Tat.Am 4.Beispiel des Mahāvastu ersehen wir, dass auch der Pāli-Kanon, die sprachlich älteste Überlieferungsform der buddhistischen Texte, nicht alle Aoriste des Urkanons aufgenommen hat.Die Häufigkeit des Vorkommens der Aoriste, namentlich der mittelindischen, selbst in den Werken, die in ziemlich richtigem Sanskrit abgefasst sind, deutet andererseits darauf hin, dass die Aoriste im Urkanon eine sehr wichtige Rolle gespielt haben.Sie bleiben trotz einer mit der sprachlichen Weiterentwicklung immer deutlicher werdenden Abneigung gegen sie nicht selten erhalten 〔111〕 .

    Allgemein gesehen, ergibt sich aus unseren Betrachtungen:

    1. Bei den buddhistischen Werken im Mischdialekt und im Sanskrit ist der Aorist ein sehr auffallendes Kennzeichen der älteren Textabschnitte, die eine mehr oder weniger unvollkommene Übertragung aus dem Urkanon in einen bestimmten Dialekt darstellen.

    2. In diesen älteren Textabschnitten macht sich, wie ein Vergleich mit dem Pāli zeigt, eine Abneigung gegen den Gebrauch der Aoriste bemerkbar.

    3. Die jüngeren Texte und Textabschnitte ersetzen den Aorist häufig durch andere Verbalformen, doch bleibt eine Gruppe von Aoristen auch in den Abschnitten im Spätstil und den späteren Werken erhalten.

    Fragt man, in welcher Sprache der Urkanon abgefasst gewesen ist, so geht die allgemeine Ansicht dahin, dass mit einem östlichen Dialekt zu rechnen ist.Dies ist wiederholt betont worden, ohne dass man jedoch sprachlich genauer darauf einging 〔112〕 .Das Mahāvastu und einige andere buddhistische Werke geben m.E.eine Bestätigung dafür.

    Für die älteren Teile des Mahāvastu muβ man eine dialektische Vorlage voraussetzen, deren Heimat nach folgenden Kriterien zu bestimmen ist 〔113〕 :

    1. Wir finden eine Anzahl von Vok.Plur.der Mask.a -Stämme auf -āho 〔114〕 :

    Vāsiṣṭhāho (I, 38, 4; 257, 13; 257, 15; 257, 19; 271, 12; 271, 18; 271, 19; 283, 9; 286, 13; 286, 22; 288, 1; 288, 11; 288, 13; 289, 14; 289, 16; 290, 1; 300, 1; 300, 6; 300, 13 〔115〕 ; III, 108, 7).

    yo amātyāho imāṃ kumāro nidhānāṃ jānāti utkhanāpeti anācikṣito taṃ rājyenābhiṣiṃcatha (II, 436, 12-14).

    kumārāho mā vivadatha (II, 436, 18).

    amātyāho evaṃ tu yathāsmākaṃ pitari saṃdeśo dinno ākhyāyatha (II, 437, 2-3).

    kumārāho imaṃ vo pitareṇa ikṣvākunā saṃdeśo dinnaḥ (II, 437, 8).

    dhāvatha antaḥpurikāho vanapiśācena khajjāmi (II, 452, 11).

    bhavantāho eṣaḥ sūpo viśvastam antaḥpuraṃ praviśatu antaḥpurikānāṃ kriḍāpanako bhavatu (II, 479, 15-16).

    hā ambe hā tāta hā putra hā bhrātā hā bhaginī hā citrajambūdvīpikāho udyānavarāho (III, 69, 7-8).

    hā ambeti krandanti hā tātā ti krandanti hā putreti krandanti hā bhrāteti krandanti hā svaseti krandanti jambūdvīpakāho udyānavarāho ti krandanti (III, 71, 11-13).

    hā ambā hā tātā hā putrā hā svadeśa ramaṇīya |

    hā jambudvīpakāho udyānavarāho ramyāho‖ (III, 79, 10-11).

    hā ambe hā tātā hā putrā hā svadeśa ramaṇīya |

    hā jambudvīpakāho udyānavarāho…‖ (III, 83, 2-3).

    na khalu smṛtir vo asti viparyastāho māriṣa (III, 292, 10).

    taṃ khalu vo na smaratha viparyastāho māriṣa (III, 293, 12).

    taṃ khu na smṛtir vo asti viparyastāho māriṣa (III, 294, 4).

    Dieselbe Form findet sich im Lalitavistara 〔116〕 :

    hanta śṛṇotha vacanaṃ amareśvarāho asmin vidhānamati yādṛśatattvabhūtā (47, 5-6).

    1. Meistens ist vor eva ein y eingeschoben:

    osṛṣṭā yevājñā narapatinā sajjaṃ eva ca sarva (I, 201, 20).

    atha khalu ucchāditasnāpitaviśadagātraṃ yeva bodhisatvaṃ janeti (I, 217, 14-15).

    acchinnā yeva tvaṃ bhadre mama bhāryā bhaviṣyasi (III, 18, 3).

    tato so pratyekabuddho tasya puruṣasya akuśalaṃ cittotpādaṃ jñātvā anugrahārthaṃ tato yeva gṛhāto haṃsarājā viya vaihāyasaṃ krānto (III, 27, 10-12).

    anye pi me jāti tvaṃ bhāryā bhavesīti anyarāṣṭraṃ pi gatā nānyasya vaśe vartesi nānyasya mama yeva tti (III, 27, 14-15).

    sa khalv aham āyuṣmann ānanda bhagavatā iminā ovādena ovādito aṣṭāham evābhūṣi śaikṣo sakaraṇīyo navame yevājñām ārāgaye (III, 53, 7-9).

    mahārāja ayaṃ tāva chandako sa yeva bhagavato kumārabhūtasya upasthāyako etena sārdhaṃ kumāro abhiniṣkrānto (III, 91, 7-8).

    Weitere Belege: III, 50, 3; 51, 6; 7; 10; 11; 97, 11; 115, 11; 133, 4; 216, 12.

    1. Die Endungen der 1.Sing.und 3.Sing.Opt.Präs.Par.lauten zwar gewöhnlich -eyaṃ bzw.-eya ; die Formen -ehaṃ und -eha sind jedoch auch belegt:

    yaṃ nūnāhaṃ kalpānām śatasahasraṃ tiṣṭhehaṃ (I, 51, 7-8).

    tasmiṃ kāle tasmiṃ samaye aham anuttarāṃ samyaksambodhim abhisaṃbudhyehaṃ (I, 61, 5).

    yo rūpaṃ naradamyasārathiṃ śrutvā na rūpaṃ na upādiṃ gacchehaṃ upādehaṃ ca (I, 243, 15-16).

    na taṃ bhave yaṃ na dadeha dānaṃ (III, 46, 14).

    ye loke arahaṃto teṣām uddhiśya anupravrajehaṃ (III, 50, 15-16).

    nagarasya dakṣiṇena taṃ panthalikaṃ upanayehaṃ (III, 82, 14).

    1. Einzelne Beispiele sind belegt, wo y zu v wird 〔117〕 .

    catvāro dhātavaḥ tiṣṭhamānāvo tiṣṭhanti (III, 65, 11).

    putra na te ṛṣikumārā striyās tāvo 〔118〕 ṛṣ īn ālobhenti tapāto vārayanti (III, 149, 11-12).

    ṛṣibhis tāvo 〔119〕 dūrāto parivarjayitavyā antarāyakarāvo 〔119〕 brahmacāriṇāṃ (III, 149, 12-13).

    mā tehi sārdhaṃ samaṃ karohi āśiviṣasamā tāvo 〔120〕 viṣapatrasamā tāvo 〔120〕 aṃgārakarṣūpamā tāvo 〔120〕 (III, 149, 13-14).

    paśyati ca tāvo antaḥpurikāvo ṛṣiṃ agrato kṛṭvā niṣaṇṇā (III, 357, 17-18).

    1. Es finden sich die Formen hoti (I, 208, 2; II, 12, 11; 377, 9) und hosi (II, 249, 19) 〔121〕 .

    Was zunächst die Formen auf -āho betrifft, so gestatten Kramadīśvara und Mārkaṇḍeya 〔122〕 sie für den Vok.Plur.der Mask.a -Stämme in Māgadhī 〔123〕 .Die Form yeva nach langem Vokal ist auch der Māgadhī eigentümlich 〔124〕 .Die Endung -ehaṃ 〔125〕 mit h für y und die Vertretung von y durch v 〔126〕 beschränken sich auf den nordöstlichen Dialekt der Aśoka-Inschriften.Endlich ist die Form hoti auch Māgadhismus 〔127〕 .Danach dürfen wir wohl mit groβer Bestimmtheit behaupten, dass die Vorlage der älteren Teile des Mahāvastu in einem östlichen Dialekt abgefasst gewesen ist.Ich folge Lüders, der diesen Dialekt als Alt-Ardhamāgadhī bezeichnet 〔128〕 .

    Lüders hat uns gezeigt, dass in der Alt-Ardhamāgadhī der Nominativ Pluralis der a -Stämme auf -ā und der Akkusativ Pluralis der maskulinen vokalischen Stämme auf -ni mit Verlängerung des Stammauslautes gebildet wurde 〔129〕 .Wenn die oben gezogene Schlussfolgerung also richtig ist, müssen wir auch in den besprochenen buddhistischen Werken dieselben Bildungen erwarten.In der Tat sind sie in groβer Menge belegt. Beim Nominativ Pluralis können wir an manchen Stellen nicht mit Bestimmtheit sagen, ob das -ā wirklich die Endung ist, oder ob es durch die Sandhiregeln bedingt ist und für -āḥ steht.Dass es sich jedoch in den meisten Fällen wirklich um eine Endung des Nominativ Pluralis auf -ā handelt, scheint mir klar.Es ist unmöglich, alle Belege anzuführen.Die folgenden Beispiele mögen genügen 〔130〕 :

    Das-ā steht vor Vokal:

    tatra pāpasamācārā āvṛtā janatā bahu (I, 15, 9).

    te dāni māṇavakā etam āhansuḥ (III, 173, 18).

    vor Tenues:

    tathā eṣa ato mukhaṃ parivarteti mama ca grīvā yena ete vānarā tena parivṛttā (III, 32, 12-13).

    na paṇḍitā praśaṃsanti dānaṃ vigarhitaṃ sadā (III, 45, 7).

    vor Mediae:

    atha vāṇijā bhaṇanti tā sarvā rākṣasīgaṇam etaṃ (III, 87, 18).

    vor Nasal:

    śruyanti śabdā madhurā manojñā (III, 58, 5).

    vor Halbvokal:

    rodanti ca krandanti ca duḥkhitā viya viprayogena (III, 79, 9).

    vor Zischlaut:

    arthānarthaniyaṃtāro durlabhā santi te narā (III, 87, 6).

    am Satzende:

    na ca guhyaṃ praśaṃsanti prakāśiyantaṃ paṇḍitā |

    mattā pramattā lapensuḥ kathā ca anutāpikā‖ (III, 87, 2-3).

    In den sonstigen Texten im Mischdialekt sind die Formen auf Schritt und Tritt zu finden 〔131〕 .

    Die Akkusative Pluralis der maskulinen und femininen vokalischen Stämme auf -ni sind viel weniger zahlreich.Trotzdem würde es zu weit führen, alle Belege anzuführen.Ich gebe daher nur die folgenden Akkusative auf -ni von Maskulinen und Femininen aus dem dritten Band des Mahāvastu 〔132〕 :

    antaḥpurikā 〔133〕 : yaṃkālaṃ ca prajātā tato pṛcchāmi tāni antaḥpurikāni kiṃ me jātaṃ ti (III, 164, 17-18).
    amātya: so dāni kuśo mātaram āha amātyāni 〔134〕 ca (III, 8, 3-4).
    avakāśa: yat kiṃci praśnaṃ manasābhikāṃkṣatha kṛtāvakāś-āni vadetha yūyaṃ (III, 368, 9-10).
    aśva: so dāni tatra yāne aśvāni ayuktāni dṛṣṭvā āha (III, 147, 19-20).
    iṣu: yajñadatto pi maṇḍalāgreṇa tāni iṣūṇi kumāraśatena kṣipiyaṃtāni asaṃprāptāni śarīre sarvāṇi cchindati (III, 362, 9-10).
    ṛṣi: prathamaṃ ṛṣīṇi bhojeti (III, 42, 14) 〔135〕 .
    karaka: pānīyakarakāni ādāya udakahārā gamiṣyāmo ti na ca tāni karakāni 〔136〕 addaśensuḥ (III, 427, 8-9).
    karaṃka: aparāni karaṃkāni vikṣiptāni diśo vikīrṇāni|paśyitva so drumagato rūḍho niṣaṇṇo va saṃāhito (III, 83, 16-17).
    karmānta: yad apy asya pitā karmāntāni abhisaṃbhuṇoti (III, 206, 7).
    kalpa: nava kalpāni 〔137〕 sthāyesi vīryeṇa puruṣottamaḥ (III, 249, 14).
    °kāma: apahāya sarvakāmāni 〔138〕 pratibuddho va paśyati (III, 190, 6).
    kuṭi: tatra gato tatra vanaṣaṇḍe āśramaṃ māpetvā tṛṇakuṭiparṇakutīni kṛtvā vāsaṃ kalpesi (III, 42, 11-12).
    kuṭhāra: kṛtāhārā kāṣṭhāni pātayiṣyāmo ti utkṣipitāni kuṭ-hārāṇi 〔139〕 na śaknonti nikṣipituṃ (III, 428, 3-4).
    keśa: so dāni mātare bhagavato upanāmito ayaṃ bhagavato keśāni 〔140〕 otāreṣyati (III, 179, 8-9).
    kośa: kośāni 〔141〕 vicārya kevalāni (III, 399, 3).
    krama: yatra yatra ca kramāṇi 〔142〕 nikṣipati tatra tatra padmāni prādur bhavanti manoramāṇi sudarśanī-yāni (III, 157, 3-4).
    krīḍamānā: tatra nalinī rājakumārī sakhīhi sārdhaṃ krīḍati hasati tāni ca krīḍamānāni dṛṣṭvā tāni mṛgapakṣigaṇāni santrasanti diśodiśaṃ paridhāvanti (III, 146, 16-18).
    gaṇa: ṛṣikumāro pi tāni mṛgapakṣigaṇāni santrasantāni dṛṣṭvā taṃ pradeśaṃ gataḥ (III, 150, 7-8).
    grāmavara: vṛttiṃ vo demi dhanaṃ vā dhānyaṃ vā grāmavarāṇi 〔143〕 vā (III, 3, 12).
    cailakṣepa: cailakṣepāni 〔144〕 rensu antarīkṣe sthitā marū (III, 96, 17).
    jaṭā: anyādṛśā svakāni jaṭāni anyādṛśāni nalinīye any-ādṛśaṃ rūpaṃ paśyati anyādṛśāṃ nalinīye (III, 148, 3-4).
    janapada: yaṃ nūnāhaṃ bhikṣācāraṃ carāmi janapadāni ca rā-jadhānīyo ca aṇvantī (III, 168, 16-17).
    dāraka: atha rājā brahmadatto tāni dārakāni dṛṣṭvā padumāvatiye ca bahūni guṇagaṇāni samanusmaranto mūrchitvā bhūmyāṃ patito haṃ strīratnāto bhraṣṭo (III, 167, 5-7).
    dārikā: tā rākṣasīyo tasya keśisya aśvarājasya hīṣaṇaśabd-aṃ śrutvā svakasvakāni dāraka dārikāni ādāya āgatā (III, 76, 12-14).
    dāsa: yasya dāsehi artho tasya dāsāni deti (III, 42, 1).
    divasa: āścaryam idaṃ imasya hastipotasya yāva matṛjño ca dhārmiko ca ājāneyo ca yasya adya ettakāni divasāni bhojanaṃ apratīchantasya pānīyam apibantasya mātṛśokena (III, 131, 15-17).
    dīpa: yatra nāma dīpavṛkṣasahasrāto ekena dīpena ūnaṃ aviśuddhāni dīpāni saṃjānāti (III, 177, 10-11).
    naṭṭadhara: naṭanartakaṛllamallakapāṇisvaryaśobhikadvistvalakavelambakanaṭṭadharāṇi upasthapetha (III, 161, 3-4).
    nala: yaṃ velaṃ udakapāyā gacchanti tato svakasvakāni nalāny ādāya otaranti tataḥ dūrato bhontā tena nalena udakaṃ pibanti (III, 30, 8-9).
    nāvā 〔145〕 : tena dāni tasya āśramapadasya samīpe nāvāni sthāpetvā sā nalinī rājakanyā ekaśṛṃgasya ṛṣikumārasya sakāśaṃ visarjitā gaccha tvaṃṛṣikumāram ānehi (III, 150, 2-4).
    nairayika: rājā tāni nairayikāni pṛcchati (III, 43, 5).
    paṭṭaka: so dāni śāṇāni ca paṭṭakāni ca raktāni vastrāṇi drumatvacāni|dhāresi taṃ ca ajugupsamāno (III, 119, 13-15).
    parityāga: bhagavatā ātmaparityāgāni kṛtvā putraparityāgāni kṛtvā dārāparityāgāni kṛtvā arthaparityāgāni kṛtvā rājya parityāgāni ca kṛtvā anuttaraṃ samyaksaṃbodhim abhisaṃbuddhitvā āyuṣmān ājñātakauṇdinyaḥ mahatā arthena saṃyojitaḥ (III, 349, 4-7).
    paryaṃka: te dāni vāṇijakā teṣu rākṣasībhavaneṣu paśyanti paryaṃkāni (III, 69, 19-70, 1).
    parvata: atha khalu rājño bimbisārasya rājagṛhaṃ nagaraṃ abhivilokayantasya rājagṛheyakāni ca parvatāni 〔146〕 puṣkiriṇīṃ ca paurāṇāṃ cāryakāṃ mṛtāṃ pretāṃ samanusmarantasya kāmeṣu jugutsuno utpadye yoniso manasikāro (III, 437, 19-438, 3).
    pāda: tatra otarantānāṃ uttarantānāṃ pādāni 〔147〕 pratyavekṣati otarantānāṃ vardhanti uttarantānāṃ parihīyanti (III, 30, 1-2).
    putra: asmehi saha pramadāhi āryaputrā vasatha mā viṣīd-etha|priyabāndhavaṃ vā tyajitvā mitrāṃ pitaraṃ ca putrāṇi‖ (III, 79, 2-3).
    paurāṇa 〔148〕 : niṣīdet prāṅmukho rājā paurāṇāni anusmaran (III, 438, 10).
    praśna: vāśiṣṭha praśnāni 〔149〕 viyākārohi yācanti tvāṃ ṛṣayo sādhurūpā | (III, 368, 4-5).
    prahīṇa: vicārya ubhayāni prahīṇāni adhyātma vahirdhā ca śuklamūlaṃ | (III, 399, 7-8) 〔150〕 .
    maṇipāduka 〔151〕 : adrākṣīt yośodasya śreṣṭhiputrasya mātāpitarau nadiye varaṇāye tire yaśodasya maṇipādukāni dṛṣṭvā ca punaḥ yaśodasya maṇipādukāni gṛhya mukhena paricumbensuḥ rodensuḥ krandensuḥ śocensuḥ paridevensuḥ (III, 409, 7-9).
    māṣa: ahan te māṇava duve māṣāni dāsyāmi mā ca uṣṇ-ena pācyanto gacchāhi (III, 187, 14-15).
    māsa 〔152〕 : yaṃ nūnāhaṃ catvāri vārṣikāni māsāni 〔153〕 pratisāṃlīnaḥ karuṇaṃ dhyānaṃ dhyāyeyam (III, 210, 6-7).
    ratha: dadāmi te grāmavarāṇi ṣoḍaśa yuktāni ājānyarathāni ca daśa | (III, 441, 9-10).
    vanikā: nāvāsu aśokavanikāni ropetvā (III, 149, 15).
    vāṇija: tāyo ca rākṣasīyo vāṇijāni upāyaśatehi lobhenti (III, 287, 3).
    vānara: tena dāni ajagareṇa yena te vānarā yūthapatinā upadarśitā tataḥmukhaṃ se grīvā parivartitā tāni vānarāṇi 〔154〕 draṣṭuṃ (III, 32, 6-7).
    vikṛti: nānāprakārāṇi mūlavikṛtīni āneti patravikṛtīni nānāprakārāṇi āneti puṣpavikṛtīni nānāprakārāṇi āneti phalavikṛtīni nānāprakārāṇi āneti (III, 156, 4-6).
    veda: tenāpi pituś ca teṣāṃ brāhmaṇānāṃ vedapāragāṇāṃ purato tasya bhṛātuḥ sakāśāto vedāni 〔155〕 śrutvā anuyogo dinno (III, 383, 3-5).
    śalākā 〔156〕 : śalākāni cāretha kathaṃ yobhūyena śākyagaṇasya utpadyatu pravrajituṃ śākyakumārā (III, 176, 9-10).
    śāṇa 〔157〕 : Siehe unter paṭṭaka.
    śālā : Siehe unter paryaṃka .
    śivikā: na ca tāni śivikāni addaśensuḥ (III, 427, 4-5).
    samidh 〔158〕 : kāṣṭham vā samidhāni vā āneti (III, 156, 7).
    sarṣapa: sarṣapāṇi ca agnau prakṣipanti (III, 165, 4-5).

    Diese Bildungsweise des Akk.Plur.des Maskulinums und Femininums ist, wie in den Aśoka-Inschriften, nicht auf das Nomen beschränkt, sie findet sich ebenso bei den Pronomen und sogar bei den Zahlwörtern: 1. Pronomen:

    tad: tato rākṣasīyo ye yuṣmākaṃ bhavanti dārakā vā dārikā vā tāni ādāya āgamiṣyanti (III, 76, 2-3).
    sā dāni maṃjūṣā amātyehi muktā paśyanti ca tāni padumāvatīye duve dārakā prāsādikā darśanīya (III, 167, 1-2).
    idam: so imāni catvāri mahādvīpā 〔159〕 sāgaragiriparyantā akhilānakaṇṭakāṃ adaṇḍenāśastreṇa anutpī-ḍena dharmeṇa vābhinirjitvā (III, 107, 7-8).
    1. Zahlwörter:

    tri: so ihāgatvā trīṇi 〔160〕 vārāṃ mānuṣikāya vācāya śabdaṃ karoti (III, 72, 20).
    catur: yo catvāri 〔161〕 vārsikāṃ māsāṃ pratisaṃlīno karuṇaṃ dhyānaṃ dhyāyati (III, 210, 4-5) 〔162〕 .

    Als Nom.Plur.auf -ni eines Maskulinums oder Femininums erweisen sich dagegen folgende Formen 〔163〕 :

    kuṭi: tṛṇakuṭīparṇakuṭīni viśīrṇāni abhūṃsuḥ (III, 168, 14).
    kośa: so dāni atidānaṃ dadāti kośāni kṣīyantīti (III, 42, 9).
    gaṇa : Siehe oben unter krīḍamānā .
    grāma: grāmāni ca bhogāni ca paripālayitavyāni (III, 178, 1-2).
    jaṭā: śobhanā khalv ime ṛṣikumārā udārāṇi tāsāṃ ajināni jaṭāni ca ajinamekhalāni ca (III, 147, 1-3).
    °jāti: nānāprakārāṇi dhānyajātīni ropayitavyāni niveṣṭitavyāni pratyavekṣitavyāni ca (III, 178, 3-4).
    pāda: otarantasya dṛśyanti pādāni uttaraṃtasya na (III, 30, 11).
    putra: mahārāja imahiṃ maṃjūṣāyāṃ duve dārakā prāsādikā darśanīyā padumāvatiye putrāṇi mahārājasya sadṛśāni (III, 167, 2-4).
    mallikā: varṣakadhātuḥ kārī navamālikamallikāni priyaṃgu vā (III, 80, 4).
    masaka: na tatra śītam uṣṇaṃ vā daṃśā vā masakāni vā|cārikāṃ caramāṇasya carante lokanāyake‖ (III, 101, 10-11).
    vānara: so dāni vānarādhipatiḥ yāni vānarāṇi tatrodakahrade okaḍḍhitāni tāni na paśyati (III, 29, 16-17).
    kahiṃ te vānarāṇi mā anyahiṃ gatā bhavensu ti (III, 29, 18).
    °vṛkṣa: tasya astamite āditye sahasraṃ dīpavṛkṣāṇi niśi pradīpyanti (III, 177, 6-7).
    śāla: nānādrumaṃ aśokātimuktacampakapriyaṃguśālā-ni 〔164〕 (III, 79, 20).
    sukhasalilā usw: vāpīyo ca puṣkariṇīyo ca sukhasalilāni haṃsakār-aṇḍavarutāni utpalapadmakumudapuṇḍarīkasaṃchannāni (III, 69, 14-15).

    Nom.Plur.auf -ni vom Mask.oder Fem.vom Pronomen oder Pronominaladjektiven finden sich an nachstehenden Stellen 〔165〕 :

    etad: deva etāni va 〔166〕 trayo māṣā taṃ caturthaṃ bhaviṣyati (III, 188, 9).
    sarva: sarvāṇi cāṣṭādaśa śreṇī niryānsuḥ (III, 161, 14).
    svaka: roditvā śocitvā paridevitvā parasparasya samāśvāse-tvā svakasvakāni strīyo allīnā (III, 69, 8-9).

    Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass in einigen Nomina das Geschlecht gewechselt hat, wie z.B.bei praśna , da auch der Nom.Sing. neutrale Endung hat (nālakapraśnaṃ samāptaṃ III , 389, 12).Aber dass dies für die meisten Fälle nicht zutreffen kann, erscheint mir unbestreitbar, zumal ein Geschlechtswechsel bei Wörtern wie aśva, ṛṣi, dāraka, dārikā, dāsa, putra, vāṇija, vānara usw.schwer denkbar ist.Ferner, wenn es sich wirklich um Geschlechtswechsel handelte, sollten wir ebenfalls Nom.Plur. auf -ni von den oben (S.292ff.) angeführten Wörtern und neutralen Endungen auch in den übrigen Kasus erwarten.Solche Formen finden sich aber höchst selten und dürften als Formenübertragung zu erklären sein 〔167〕 .Die Nom.Plur.werden fast überall auf -āḥ oder -ā m.und auf -āyo oder ā f.und die übrigen Kasus auf entsprechende mask., bzw.fem., Endungen gebildet 〔168〕 .Ich kann hier nur einige Beispiele anführen:

    antaḥpurikā: antaḥpurikā : III, 165, 13; 165, 16-17; 166, 5; 191, 7; 192, 1; 193, 6; 193, 10-11; 357, 15.antaḥpurikāyo : III, 162, 13; 165, 7; 166, 1; 166, 2.antaḥpurikāvo 〔169〕 : III, 357, 18; antaḥpurikāhi : III, 163, 9; 163, 12; 164, 13; 164, 16; 164, 19; 262, 19; 357, 6; 357, 10.
    iṣu: iṣum 〔170〕 : III, 362, 9.
    keśa: keśā : III, 180, 15; 181, 7.
    gaṇa: mṛgapakṣigaṇā : III, 150, 6; 154, 5.mṛgapakṣigaṇāḥ : III, 146, 19.
    dāraka: dārakā : III, 163, 15; 164, 9; 166, 2; 166, 5; 167, 2; 167, 3.
    nāvā: nāvāyā : III, 150, 17.nāvāhi : III, 149, 18. nāvāsu : III, 149, 15.
    putra: putro : III, 1, 2; 7, 12; 7, 18; 291, 17; putra : III, 69, 8; 71, 12.putrā : III, 79, 10 (Vok.) ; 83, 2 (Vok.) ; 166, 9.
    praśna: praśnā : III, 384, 1.
    vānara: vānaro : III, 29, 9; 29, 12; 31, 6; 31, 14.vānarā : III, 29, 15; 30, 5; 32, 6; 32, 11; 32, 12.
    vāṇija: vāṇijo : III, 286, 17; 289, 9.vāṇijā : III, 288, 16; 289, 5; 289, 15; 289, 16; 289, 17; 289, 18; 292, 4; 292, 15; 293, 1; 293, 6; 293, 17; 294, 15.
    śivikā: śivikāhi : II, 216, 17; 227, 6.

    Die Annahme des Geschlechtswechsels bei den oben (S.292) angeführten Wörtern wird weiterhin völlig entkräftet durch die Tatsachen, daβ der Akk.Plur.gewöhnlich auf -ān (āṃ) gebildet wird.Ich gebe nur einige Beispiele 〔171〕 :

    karaṃkāṃ : II, 411, 2.
    karmāntāṃ : III, 206, 8.
    dārakān : III, 164, 17.
    parvatāṃ : III, 438, 9.
    pādān : III, 115, 15; 117, 10; 282, 5; 282, 11; 283, 1; 283, 6-7.pādāṃ : III, 31, 4; 282, 11.
    putrān : III, 84, 9.
    paurānāṃ : III, 438, 2.
    praśnāṃ : III, 384, 1.
    māṣāṃ 〔172〕 : III, 188, 6; 7.
    māsāṃ 〔173〕 : III, 210, 5; 210, 10; 220, 1; 220, 2; 220, 3.
    vāṇijāṃ : III, 289, 12; 289, 14.
    vedāṃ: II, 77, 15.
    śivikāṃ : II, 96, 17.

    Es unterliegt daher m.E.keinem Zweifel, dass die Akk.Plur.der maskulinen und femininen vokalischen Stämme auf -ni mit Verlängerung des Stammauslautes im Mahāvastu als Übernahme aus einer älteren Sprache, der Alt-Ardhamāgadhī, angesehen werden müssen.

    In den übrigen behandelten Werken findet man entsprechende Formen, jedoch in weit geringerer Zahl als im Mahāvastu .Nachstehend seien einige Beispiele aufgeführt 〔174〕 :

    1. Akk.Plur.der maskulinen a -Stämme auf -āni :

    Lalitavistara 〔175〕 : tatra devamanuṣyaśatasahasrāṇi hīhīkārakilakilāpramukhaiḥ prakṣveḍ itaśatasahasrāṇi prāmuñcaṃś cailavik-ṣepāṇi 〔176〕 cākārṣuḥ (120, 3-5).
    anekāny api jātikoṭīsahasrāṇy api anekāny api jātikoṭīśatasahasrāṇy api anekāny api jātikoṭīnayutaśa-tasahasrāṇi yāvat saṃvartakalpam api vivartakalpam api saṃvartavivartakalpam api anekāny api saṃvartavivartakalpāny anusmarati sma. (345, 9-12).
    iha tan mayānubuddhaṃ yasyārthe kalpakoṭinayutāni tyaktā samāṃsanayanā ratnāni bahūny amṛtahetoḥ (375, 7-8).
    1. Nom.Plur.der mask.und fem.a -Stämme auf -āni 〔177〕 : Lalitavistara: devā staviṃsū tathapi hi cāpsarāṇī 〔178〕 (233, 19).

    Zentralasiatische
    Sanskrittexte 〔179〕 : mahākaruṇāni muditāni maitrāṇi upekṣāṇi 〔180〕 .

    Wenn wir die genannten Merkmale wie die Endung -āho usw. insgesamt bedenken, so besteht kaum noch Zweifel daran, dass die allgemeine Ansicht über die Sprache des Urkanons eine Bestätigung findet.

    Aoriste in den Aśoka-Inschriften und

    dem MS.Dutreuil de Rhins.

    1. Aoriste in den Aśoka-Inschriften.

    Unsere Untersuchung hat bisher ergeben: 1.Vorliebe für den Aorist ist ein auffallendes Merkmal der Sprache des buddhistischen Urkanons, 2.nach dialektischen Indizien war dieser Urkanon in Alt-Ardhamāgadhī abgefasst.Es drängt sich nun die Frage auf: sind die Aoriste auf die Alt-Ardhamāgadhī beschränkt oder auch in anderen Dialekten geläufig?Zu ihrer Beantwortung müssen wir uns an die Inschriften wenden, die allein Auskunft darüber zu erteilen vermögen.Da bekanntlich die östlichen Aśoka-Inschriften, die durch die Felsen-Edikte von Dhauli, Jaugaḍa und Kālsī, die Säulen-Edikte und die kleineren Edikte bis auf die von Śiddāpura repräsentiert werden, in Alt-Ardhamāgadhī abgefasst sind 〔181〕 , dürfen wir erwarten, dass auch hier derartige Aoriste zu finden sind. Tatsächlich sind darin Aoriste 〔182〕 belegt, die mit denen der buddhistischen Werke im Mischdialekt formverwandt sind.Da die Säulen-Edikte und die kleineren Edikte keine Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Dialekten bieten, gehe ich nicht näher darauf ein und führe nachstehend nur die Formen auf: huthā Tōp.VII, 15, 20; vaḍhithā Tōp.VII, 14, 17; husu Tōp.VII, 12; Rūp.2; Mas.4; ichisu Tōp.VII, 12, 15; husam Brah. 2; Śidd.5.Auch ist der Dialekt der östlichen Felsen-Edikte nicht einheitlich. 〔183〕 .Ich beginne mit dem Dialekt von Kālsī.

    Die in Betracht kommenden Stellen sind die folgenden:

    FIKF (p) ule mahānasasi 〔184〕 Devānaṃpiyasā Piyadasisā lājin (e) anudivasaṃ bahuni pāta-sahasāni alaṃbhiyisu supaṭhāy (e) “Früher wurden in der Küche des Götterlieblings (=seiner Majestät) des Königs Priyadarśin täglich viele Tausende von Tieren zur (Zubereitung von) Fleischtunke geschlachtet.”
    FIVKJ etāye (a) thāye 〔185〕 iyaṃ likhite imas (ā) a (tha) s (ā) vadhi 〔186〕 yujaṃtu hini 〔187〕 c (a) mā alocayisu.
    “Zu folgendem Zweck ist dies geschrieben: dass man sich um die Förderung dieser Sache (d.h.frommen, pflichtgemäβen Handelns) müht und nicht an (ihrer) Vernachlässigung Gefallen hat.”
    FVIIIKA atikaṃtaṃ 〔188〕 a (ṃ) talaṃ Devānaṃpiyā (vihālayātaṃ 〔189〕 nāma) nikhamisu.
    “In der Vergangenheit zogen die Götterlieblinge (Könige) wohl auf Vergnügungsfahrt hinaus.”
    FVIIIKB hidā migaviyā 〔190〕 aṃnāni 〔191〕 cā heḍisānā abhilāmān (i) 〔192〕 husu.
    “Dabei fanden Jagden und andere ähnliche Vergnügungen statt.”
    FVIIIKC Devānaṃpiye Piyadasi lājā das (a) -vasābhisite saṃtaṃ 〔193〕 nikhamithā saṃbodhi.
    “Als der Götterliebling (seine Majestät) König Priyadarśin zehn Jahre geweiht war, zog er hinaus zur (Stätte der) Erleuchtung 〔194〕 .”
    FXIIIKX etāye ca aṭhāye iyaṃ dha (ṃ) ma-lipi likhitā kiti 〔195〕 putā papotā 〔196〕 me a (su) 〔197〕 nava (ṃ) vijay (a) ma vijayataviya maniṣu.
    “Und zu folgendem Zweck ist dieser Erlass geschrieben, nämlich, dass Söhne (und) Enkel, die mir sein sollten, nicht denken, es sei eine neue Eroberung zu machen.”

    Es sind insgesamt sechs Aoriste belegt.Unter diesen sind nikhamithā (√ kram +niṣ ) 〔198〕 , nikhamisu 〔199〕 und husū (√ bhū ) 〔200〕 Indikative, maniṣu (√ man ) 〔201〕 ist Injunktiv.alocayisu (√ ruc ) Konjunktiv und alaṃbhiyisu (√ rabh+ā ) 〔202〕 Passiv.Die Endungen zeigen deutlich einen Zusammenhang mit den mittelindischen Aoristen in den buddhistischen Schriften im Mischdialekt und Sanskrit, nur dass dort die im Prākrit assimilierten Konsonantengruppen des Stammes meistens wieder sanskritisiert sind.

    Den Aoristen der Kālsī-Version entsprechen in Dhauli und Jaugaḍa folgende Bildungen, die ich den erstgenannten gegenüberstelle:

    FIFK alaṃbhiyisu DhJ ālabhiyisu
    FIVJ alocayisu alocayisū 〔203〕
    FVIIIA nikhamisu nikhamisu 〔204〕
    B husu huvaṃti naṃ 〔205〕
    C nikhamithā nikhami 〔206〕
    FXIIIX maniṣu —— 〔207〕

    An Stelle von husu in K haben wir als einzige Abweichung in Dh und J den Ind.Praes.huvaṃti , woraus man vielleicht schlieβen darf, dass die Aoriste im Dialekt von Dh und J nicht ganz so geläufig sind, wie im Dialekt von K.

    Für den westlichen Dialekt, der durch das Edikt von Girnār repräsentiert wird und den nordwestlichen Dialekt in den Edikten von Shāḥb-āzgaṛhī und Mānsehrā wird die Beurteilung der Abweichungen dadurch erschwert, dass diese Versionen nicht den reinen Lokaldialekt darstellen, sondern mehr oder weniger unvollkommene Übertragungen aus den in Alt-Ardhamāgadhī abgefassten Original sind 〔208〕 .

    In Girnār, dem westlichen Dialekt, finden die Aoriste von K folgende Entsprechungen:

    FIF K alaṃbhiyisu G ārabhisu
    FIVJ alocayisu locetavyā
    FVIIIA nikhamisu ñayāsu 〔209〕
    B husu ahuṃsu 〔210〕
    C nikhamithā ayāya 〔211〕
    FXIIIX maniṣu maṃñā

    An Stelle von alocayisu steht das Gerundivum locetavyā , an Stelle von nikhamithā das Perfektum von √ i oder das Imperfectum von √ yā und an Stelle von maniṣu der Konjunktiv des Präsens. 〔212〕 Nur die Hälfte der Aoriste ist übernommen worden.Wir dürfen daraus mit groβer Bestimmtheit den Schluss ziehen, dass die Aoriste im westlichen Dialekt ungebräuchlicher waren.

    In den Versionen von Sh und M, Repräsentanten des nordwestlichen Dialekts, sind alle sechs Aoriste 〔213〕 erhalten geblieben.Die Entsprechungen lauten folgendermaβen:

    FIF K alaṃbhiyisu Sh arabhiyisu M arabhisu
    FIVJ alocayisu loceṣu alocayisu
    FVIIIA nikhamisu nikramiṣu nikramiṣu
    B husu abhuvasu husu
    C nikhamithā nikrami nikrami
    FXIIIX maniṣu mañiṣu maṇiṣu

    Danach sieht es auf den ersten Blick so aus, als ob derartige Aorist-Bildungen auch im nordwestlichen Indien wohlbekannt seien.Bedenklich ist nur, dass Sh und M sprachlich unselbständig sind und eine gröβere Anzahl von Formen nicht übertragen, sondern einfach aus der Vorlage übernommen haben.Besonders genau hat sich M—das veranschaulicht schon obige Aufstellung der Aoriste—der Vorlage angeschlossen 〔214〕 .Beide Versionen, die an sich als westlich einem r -Dialekt angehören, zeigen die östlichen l -Formen z.B.in Sh loceṣu , M alocayisu , welche die Übersetzer einfach beibehalten haben.Eine Entschuldigung ist in diesem Falle, dass auch der Übersetzer der Girnār-Version die√ ruc nicht erkannt und auch die l -Form stehen gelassen hat.

    1. Aoriste in dem MS.Dutreuil de Rhins.

    Um die Bedeutung der Aoriste in den nordwestlichen Dialekten sicherer beurteilen zu können, möchte ich, zur Überprüfung der Verhältnisse in den Aśoka-Inschriften, noch einige spätere Dokumente in nordwestlichen Dialekten heranziehen.Die von Konow herausgegebenen jüngeren Kharoṣṭhī-Inschriften weisen sehr wenig Verbalformen auf; darunter nur eine Präteritalbildung: abhu , deren Lesung zudem sehr unsicher ist und die daher für unseren Zweck keine Bedeutung hat. 〔215〕 Dagegen sind die Kharoṣṭhī-Manuskripte des Dhammapada 〔216〕 , die, wie allgemein angenommen, in einem nordwestlichen Dialekt abgefasst sind 〔217〕 , von Wichtigkeit; denn es liegt darin eine Anzahl von Aoristen (hauptsächlich Injunktiven) vor, deren Pāli-Parallelen uns gute Vergleichsmöglichkeiten geben. 〔218〕

    Ich führe die in Betracht kommenden Stellen an und stelle sie den Pāli-Parallelen gegenüber 〔219〕 :

    (1) A1 2 (S.201) Dhammap., 27
    apramadi pramodi'a mā pamādam anuyuñjetha
    ma gami radiDie Verwendung des Aorists als Kriterium für Alter und Ursprung buddhistischer Texte 〔1〕 - 图1 abhamu | mā kāmaratisanthavaṃ |
    apramato hi jayadu appamatto hi jhāyanto
    viśeṣa adhikachadi | pappoti vipulaṃ sukhaṃ |
    (2) A1 3 (S.202)
    apramadi pramodi'a
    ma gami radiDie Verwendung des Aorists als Kriterium für Alter und Ursprung buddhistischer Texte 〔1〕 - 图2 abhamu |
    pramato hi jayadu
    kṣaya dukhaDie Verwendung des Aorists als Kriterium für Alter und Ursprung buddhistischer Texte 〔1〕 - 图3 a pramuni |
    (3) A1 4 (S.203) Dhammap., 315
    (aprama) darada bhodha (evaṃ gopetha attānaṃ)
    khaṇo yu ma uvaca'i | khaṇo ve mā upaccagā |
    khaṇadida hi śoyadi khaṇātītā hi socanti
    nira'eṣu Die Verwendung des Aorists als Kriterium für Alter und Ursprung buddhistischer Texte 〔1〕 - 图4 amapi (da) | nirayamhi samappitā |
    (4) B3 (S.229) Dhammap., 412
    yo du puñe ca pave ca yo'dḥa puññañ ca pāpañ ca
    uhu ṣaDie Verwendung des Aorists als Kriterium für Alter und Ursprung buddhistischer Texte 〔1〕 - 图5 a uvaca'i | ubho saṅgaṃ upaccagā |
    (aṣaga viraya budhu asokaṃ virajaṃ suddhaṃ
    tam ahu bromi bramana) | tam ahaṃ brūmi brāhmaṇaṃ |
    (5) B34 (S.246) Dhammap., 371
    ja'i bhikhu ma yi pramad i 〔220〕 jhāya bhikkhu mā ca pamado 〔220〕
    ma de kama-guṇa bhametśu 〔221〕 mā te kāmaguṇe bhavassu 〔221〕 cittaṃ |
    cita
    ma lohaguḍa gili pramata mā lohaguḷaṃ giḷī pamatto
    kana 〔222〕 dukham ida di mā kandi 〔222〕 dukkham idan ti
    ḍajamaṇo | ḍayhamāno |
    (6) Cro 27 (S.274)
    (sañatu sukati yati
    drugati yati asañatu) |
    ma sa viśapaśa 〔223〕 avaja mā so vissāsam āpajji
    ida vidva samu cari 〔224〕 idaṃ vidvā samaṃ care 〔225〕
    (7) Cvo 38 (S.297) Dhammap., 207
    (—lasagatacariu bālasaṅgatacārī hi
    drigham adhvana śoyiṣu 〔226〕 dīgham addhāna socati |
    dukha balehi) 〔227〕 Die Verwendung des Aorists als Kriterium für Alter und Ursprung buddhistischer Texte 〔1〕 - 图6 avasu dukkho bālehi saṃvāso
    amitrehi va Die Verwendung des Aorists als Kriterium für Alter und Ursprung buddhistischer Texte 〔1〕 - 图7 avrasi | amitteneva sabbadā |

    An Stellen, die auf der einen oder anderen Seite Aoriste aufweisen, ergeben sich folgende Entsprechungen:

    MS.Dutreuil de Rhins Pāli-Dhammap.
    (1) gami anuyuñjetha
    (2) gami
    (3) uvacai upaccagā
    (4) uvacai upaccagā
    (5) a.pramadi pamādo
    b.bhameṅsu bhavassu
    c.gili gilī
    d.kana kandi
    (6) avaja āpajji
    (7) śoyiṣu socati

    Für kandi des Pāli-Dhammap.steht im MS .Dutreuil de Rhins das Partizipium des Präsens kana und für āpajji der Imp.Präs.avaja .Umgekehrt steht für gami des MS .Dutreuil de Rhins im Pāli-Dhammap.der Opt.Präs.anuyuñjetha , für bhameṅsu , der Imp.Präs.Ātm.bhavassu und für śoyiṣu , der Ind.Präs.socati .Dass die beiden Dhammapada-Versionen Übertragungen aus einem Urtext (einem östlichen Dialekt, höchstwahrscheinlich der Alt-Ardhamāgadhī) sind, wird kaum noch bestritten werden 〔228〕 .In vielen Punkten steht die Pāli-Version dem Urtext näher als die nordwestliche Version 〔229〕 .Letztere zeigt eine jüngere Stufe der sprachlichen Entwicklung.Trotzdem geht aus obiger Aufstellung hervor, dass das Pāli weniger Aoriste des Urtextes behalten hat als der Nordwestdialekt.Diese Tatsache bestätigt das Ergebnis, das wir bei Betrachtung der Aśoka-Inschriften erlangt haben.Wir müssen ferner annehmen, dass an den Stellen, wo im Pāli oder im MS .Dutreuil de Rhins order in beiden ein Aorist belegt ist, auch im Urtext ein solcher gestanden hat.Demnach hat das MS.Dutreuil de Rhins an zwei Stellen (5) und (6) die Aoriste beseitigt 〔230〕 und somit nicht alle Aoriste des Urtextes aufgenommen.Die Beseitigung der Aoriste im MS.Dutreuil de Rhins könnte natürlich auch zeitlich bedingt sein, da das MS.Dutreuil de Rhins sprachlich jünger ist als der Urtext.Das vorhandene Material erlaubt uns jedoch nicht, darüber etwas Endgültiges zu sagen.Die Frage, ob die Aoriste auch im nordwestlichen Dialekt geläufig sind, muss daher vorläufig dahingestellt bleiben.

    Fassen wir nunmehr alle Ergebnisse, die wir an Hand des Mahāvastu , der buddhistischen Schriften im Mischdialekt und Sanskrit, der Aśoka-Inschriften und des MS.-Dutreuil de Rhins gewonnen haben, zusammen, so ergibt sich folgendes Bild: Der Aorist ist unverkennbar in dem östlichen Dialekt, der Alt-Ardhamāgadhī, besonders beliebt.Im Dialekt von Dh und J scheint er jedoch nicht ganz so geläufig zu sein, wie im Dialekt von K.Andererseits erstreckt er sich bis ins nordwestliche Gebiet.

    Aoriste im Pāli

    Oben habe ich gezeigt, dass die Aoriste in der Alt-Ardhamāgadhī, dem östlichen Dialekt, verbreitet, aber dem westlichen fremd sind.Es ergibt sich nun weiter die Frage, warum sie im Pāli, das bekanntlich eine westliche Sprache ist und in besonders enger Beziehung zum Girnār-Dialekt steht, 〔231〕 die wichtigsten Präteritalbildungen darstellen. 〔232〕 Schon Sylvain Lévi 〔233〕 hat den Nachweis versucht, dass der Pāli-Kanon aus einem präkanonischen Dialekt übersetzt sei.Er führt eine Anzahl buddhistischer Termini auf und kommt zu der Schlussfolgerung, dass die intervokalischen Tenues in dem präkanonischen Dialekt zur Media erweicht gewesen seien 〔234〕 .Geiger tritt gegen diese Ansicht auf. 〔235〕 Er greift wieder auf die alte Tradition zurück, dass das Pāli eine Form der Māgadhī sei und betont ausdrücklich, dass er Windisch 〔236〕 beizupflichten geneigt sei. Er nennt es lingua franca und sieht in ihm eine Art Ardhamāgadhī.Er fügt hinzu:“Ich halte es also für ratsam, die Überlieferung nicht vorschnell preiszugeben, sondern sie dahin zu verstehen, dass das Pāli zwar keine reine Māgadhī war, wohl aber eine Form der Verkehrssprache, deren Grundlage die Māgadhī bildete und deren der Buddha sich selber bediente.Damit würde sich ergeben, dass der Pāli-Kanon einen Versuch darstellt, das buddhavacanaṃ in seiner ursprünglichen Form wiederzugeben 〔237〕 .Seine Theorie vermag höchstens einen Teil des Sprachcharakters des Pāli zu erklären, aber nicht die Tatsache, dass das Pāli trotz des grossen Anklangs an den östlichen Dialekt doch grundsätzlich ein westlicher Dialekt ist.Auβerdem glaube ich, oben S.286 ff., die Existenz eines Urkanons in Alt-Ardhamāgadhī bestätigt zu haben.Der Pāli-Kanon kann nur, wie Teile der buddhistischen Schriften im Mischdialekt und Sanskrit, eine, wenn auch ältere, mehr oder weniger unvollkommene Übertragung aus dem Alt-Ardhamāgadhī-Kānon sein. 〔238〕 Die Übertragung muβ man hier ebenso verstehen wie bei den Aśoka-Inschriften. 〔239〕 Die Übersetzer halten sich grundsätzlich wortgetreu an das Original, das sie in ungefähr derselben Form wiedergeben.Normalerweise ersetzen sie östliche Formen durch westliche.Nicht selten behalten sie aber auch die östlichen Formen. 〔240〕 Die Aoriste, die sich jetzt im Pāli-Kanon befinden, gehören zu dieser Gruppe.Vor der Übertragung hat keine Pāli-Sprache, wie sie heute im Pāli-Kanon vorliegt, existiert.Erst durch die Übertragung erhielt sie ihre Gestalt.Seitdem ist sie eine selbständige Sprache geworden, die durch die zahlreichen Doppelformen immer noch den Charakter eines Mischdialektes trägt. 〔241〕 Nach Ceylon ist das Pāli als Sprache der buddhistischen kanonischen Schriften verpflanzt und dann dort als Kirchensprache weiter gepflegt worden.Die späteren Autoren, wie z.B.der Verfasser des Milindapañha und Buddhaghosa , bedienen sich des Pāli als einer erlernten, in der Form erstarrten Literatursprache.Daraus ist zu verstehen, dass Aoriste auch in den späteren Schriften gebräuchlich bleiben.

    Aoriste in mahāyānistischen Texten.

    Oben, bei der Besprechung der buddhistischen Texte im Sanskrit oder Mischdialekt, wurden nur solche Texte order Textabschnitte, welche im Pāli unmittelbare Parallelen haben und dem Hīnayāna oder dem Übergangsgebiet zwischen Hīnayāna und Mahāyāna angehören, herangezogen. 〔242〕 Sie gehen aller Wahrscheinlichkeit nach auf einen Urkanon in Alt-Ardhamāgadhī zurück.Bei den mahāyānistischen Texten, die teilweise auch einen unverkennbaren Sanskritisierungsprozess durchgemacht haben, ist die analoge Zurückführung auf einen Urkanon unmöglich, da Pāli-Parallelen fehlen.Wir können bestenfalls den Dialekt der Vorlage erschlieβen.

    Die späteren mahāyānistischen Texte sind von den bekannten mahāyānistischen Meistern in mehr oder weniger richtigem Sanskrit abgefasst. Bei den älteren schimmert die prākritische Vorlage noch hier und da durch, besonders deutlich beim Saddharmapuṇḍarīkasūtra, das ich genauer verglichen habe.Ich suche zunächst den Dialekt der Vorlage dieses Textes zu ermitteln und gebe dann einige Beobachtungen zu den Aoristen des Sūtras.

    a) Der dem Saddharmapuṇḍarīkasūtra

    zugrundeliegende Dialekt.

    Vom Saddharmapuṇḍarīkasūtra haben wir zwei Rezensionen: eine nepalesische und eine aus Kashgar. 〔243〕 Die letztere, die zwar auch einen fortschreitenden Sanskritisierungsprozess erkennen lässt, weist viel mehr Prākritismen auf als die erstere, in der die Sanskritisierung erheblich weiter durchgeführt worden ist.Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Kashgar-Version die ältere ist 〔244〕 .Die Vorlage beider Rezensionen ist nach der Ansicht von Lüders 〔245〕 in einem reinen Prākrit-Dialekt abgefasst gewesen.

    Es kann sich dabei nur um die Alt-Ardhamāgadhī handeln, da die folgenden dialektischen Eigentümlichkeiten (vgl.S.291 ff.) trotz der mehr (Nepalesisch) oder weniger (Kashgar) durchgeführten Sanskritisierung erhalten geblieben sind. 〔246〕

    1. Nom Plur.der a -Stämme auf -ā .Zahlreiche Formen sind belegt.Nachstehend seien nur einige Beispiele aus der Kashgar-Rezension aufgeführt, die in den nepalesischen MSS.beseitigt wurden: śarīra vaistāriku tasya cābhūt stūpāna koṭ īnayutā anantakā 〔247〕 (26, 8).
    buddhositā 〔248〕 kāmaguṇeṣu saktās tṛṣṇāya saṃmūrcchita mohacittāḥ (48, 2).
    sa tān avocac chṛṇutha kumārakā nānāvidhā yānakā yā mamāsti|mṛgair ajair goṇavaraiś ca yuktā uccā mahantā 〔249〕 samalaṃkṛtā 〔250〕 ca ‖ (87, 7-8).
    1. Nom.Plur.der mask.und fem.a -Stämme auf -āni 〔251〕 : vgl.die von Kern a.a.O.S.VIII f.angeführten Beispiele: